Wall Street setzt auf Stablecoins: Banken bereiten sich auf digitale Zukunft vor

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Während die Kryptomärkte gespannt auf die Entwicklungen rund um das GENIUS-Gesetz in Washington blicken, bereiten sich traditionelle Finanzinstitute bereits auf eine Zukunft vor, in der Stablecoin-Zahlungsnetze Billionen von Dollar an Kundentransaktionen abwickeln.

Stablecoins, einst ein Nischenwerkzeug für Krypto-Trader, haben sich zu einem der überzeugendsten Anwendungsfälle der Branche entwickelt. Große Akteure wie JPMorgan, Citigroup und Bank of America konkurrieren nun um Anteile an diesem wachsenden Markt. Diese Woche beleuchtet der Crypto Biz-Newsletter den beschleunigten Vorstoß von Wall Street in den Bereich der Stablecoins, hebt ein aufstrebendes Stablecoin-Netzwerk hervor, das Tether und Circle herausfordern will, und setzt das jüngste Rekordhoch des S&P 500 in Relation zu Bitcoin.

Während der Gewinnsaison von Wall Street rückten neben Umsatz und Gewinn auch Stablecoins in den Fokus. Bei der Gewinnkonferenz von JPMorgan erklärte CEO Jamie Dimon den Aktionären, dass die Bank plant, sich mit Stablecoins zu beschäftigen, um der Konkurrenz voraus zu sein. Einen Tag zuvor signalisierte Citigroup ähnliche Absichten. CEO Jane Fraser kündigte an, dass die Bank die Ausgabe eines Citi-Stablecoins prüfe, was einen klaren Schritt in den digitalen Asset-Bereich darstellt.

Die umfassendste Untersuchung kam bisher von der Bank of America. Die Bank hat Fiat-gebundene Token seit 2025 untersucht, und während der Gewinnkonferenz des zweiten Quartals bestätigte CEO Brian Moynihan, dass Stablecoins ernsthaft in Betracht gezogen werden, um die Zahlungsinfrastruktur der Bank zu modernisieren. Moynihan bemerkte, dass Stablecoins schließlich die Bewegung von Billionen von Dollar an Kundenvermögen pro Tag unterstützen könnten.

Die Krypto-Börse OKX hat sich dem Global Dollar Network-Konsortium von Paxos angeschlossen und könnte damit ihre 60 Millionen globalen Nutzer dem USDG-Stablecoin aussetzen. OKX, das bereits große Stablecoins wie USDt und USDC unterstützt, hat nun USDG für Handel und Transfers aktiviert. USDG verfolgt einen regulierungsorientierten Ansatz und ist bei der Monetary Authority of Singapore und dem EU-MiCA-Rahmenwerk registriert. Die Reserven des Tokens werden bei der DBS Bank in Singapur gehalten.

Der S&P 500 Index hat sich seit den marktturbulenzen durch US-Präsident Donald Trumps Zölle im April stark erholt und erreichte letzte Woche ein neues Allzeithoch. Doch das Bild sieht ganz anders aus, wenn man es in Bitcoin misst. Trotz eines Jahreszuwachses von über 6 % ist der S&P 500 gegenüber Bitcoin um erstaunliche 15 % gefallen. Noch bemerkenswerter ist die langfristige Dominanz von Bitcoin. Seit 2012 hat der S&P 500 99,98 % seines Wertes verloren, wenn er in Bitcoin bewertet wird.

Der Staat Kalifornien hat das Breakthrough Project ins Leben gerufen, eine neue Initiative zur Straffung von Regierungsoperationen und zur Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen, mit Unterstützung von Führungskräften aus der Krypto- und Tech-Branche. Führende Persönlichkeiten von Ripple, Coinbase, MoonPay und anderen Unternehmen haben sich der Initiative angeschlossen, die letzten Monat ihr erstes Treffen im Hauptquartier von Ripple in San Francisco abhielt.

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