BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer umfassenden Digitalisierung des Gesundheitswesens. Trotz der potenziellen Vorteile, die diese Technologie bietet, bleibt die Akzeptanz unter den Versicherten bisher hinter den Erwartungen zurück.

Die elektronische Patientenakte (ePA) könnte die Art und Weise, wie Gesundheitsdaten verwaltet und genutzt werden, grundlegend verändern. Sie verspricht eine effizientere und transparentere Gesundheitsversorgung, indem sie den Austausch von Informationen zwischen Patienten, Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern erleichtert. Dennoch zeigt sich, dass die Akzeptanz dieser digitalen Lösung unter den Versicherten in Deutschland noch ausbaufähig ist.
Ein wesentlicher Grund für die zögerliche Nutzung der ePA ist der komplexe Identifizierungsprozess, den die Versicherten durchlaufen müssen. Um Zugang zu ihrer ePA zu erhalten, müssen sie sich zunächst verifizieren und eine Freischaltung vornehmen. Diese Hürde scheint viele davon abzuhalten, die Vorteile der digitalen Akte zu nutzen. Besonders auffällig ist die Zurückhaltung bei den Versicherten der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), wo nur ein Bruchteil der Mitglieder ihre Gesundheits-ID aktiviert hat.
Dennoch gibt es Hoffnung auf eine steigende Nutzung der ePA. Ab Oktober sind Ärztinnen und Ärzte verpflichtet, relevante Dokumente in die elektronische Patientenakte einzupflegen. Diese Maßnahme könnte die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung erhöhen, da die ePA dadurch zu einem integralen Bestandteil des Behandlungsprozesses wird. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse, betont die Notwendigkeit, dass die ePA ihren festen Platz im Alltag der Praxen findet, um ihr volles Potenzial entfalten zu können.
Die aktuelle Reform der Ampel-Koalition hat bereits 70 Millionen gesetzlich Versicherten eine ePA bereitgestellt. Diese Initiative wird durch den passiven Widerspruch verstärkt: Wer keine ePA möchte, muss aktiv widersprechen. Der Ausbau in Kliniken und Praxen läuft bereits auf Hochtouren, sodass Ärzte nun Daten aufnehmen und abrufen können, sobald die Versichertenkarte eingesteckt ist. Dennoch bleibt es den Patienten überlassen, zu entscheiden, welche Informationen für welche Ärzte freigegeben werden.
Die Einführung der ePA ist Teil eines umfassenderen Trends zur Digitalisierung im Gesundheitswesen, der weltweit zu beobachten ist. Länder wie Estland und Dänemark haben bereits erfolgreich digitale Gesundheitslösungen implementiert und dienen als Vorbilder für die Entwicklung in Deutschland. Die Herausforderung besteht darin, die Bedenken der Versicherten hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit zu adressieren und gleichzeitig die Vorteile der digitalen Transformation zu kommunizieren.
Insgesamt zeigt sich, dass die elektronische Patientenakte ein vielversprechendes Instrument zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung darstellt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Akzeptanz zu erhöhen und die ePA als festen Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems zu etablieren. Die Integration in den Behandlungsalltag und die kontinuierliche Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit werden dabei eine zentrale Rolle spielen.

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