MOSKAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Die russische Regierung plant, die Wehrpflicht zu einem ganzjährigen Prozess zu machen. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf die militärische Struktur und die Gesellschaft des Landes haben.
Die russische Staatsduma hat kürzlich einen Gesetzesentwurf eingebracht, der die Wehrpflicht in Russland zu einem ganzjährigen Prozess machen soll. Bisher fand die Einberufung zweimal jährlich statt, im Frühjahr und im Herbst. Die vorgeschlagenen Änderungen zielen darauf ab, die Kapazitäten der Einberufungsbüros zu erhöhen und die Qualität der Wehrpflicht zu verbessern.
Die Gesetzgeber Andrey Kartapolov und Andrey Krasov, die den Entwurf eingebracht haben, schlagen vor, die bestehenden Gesetze zur Wehrpflicht und zum alternativen Zivildienst zu ändern. Diese Änderungen würden es den Einberufungsbüros ermöglichen, das ganze Jahr über medizinische Untersuchungen und psychologische Eignungsprüfungen durchzuführen. Die eigentliche Einberufung in den Militärdienst würde jedoch weiterhin in den traditionellen Zeiträumen stattfinden.
Einige Bürgergruppen, wie Bewohner des hohen Nordens und Lehrer, bleiben von der ganzjährigen Einberufung ausgenommen. Diese Gruppen werden weiterhin nur zu bestimmten Zeiten im Jahr einberufen. Die Gesetzgeber haben keine spezifischen Gründe für diese Ausnahmen angegeben, was zu Spekulationen über die zugrunde liegenden Motive geführt hat.
Die Einführung einer ganzjährigen Wehrpflicht könnte auch Auswirkungen auf die Mobilisierungsfähigkeit Russlands haben. Experten warnen, dass eine erhöhte Kapazität der Einberufungsbüros theoretisch eine schnellere Mobilisierung im Falle eines militärischen Konflikts ermöglichen könnte. Dies könnte die geopolitische Lage in der Region weiter destabilisieren.
Ein weiterer Aspekt der vorgeschlagenen Änderungen betrifft den alternativen Zivildienst. Auch dieser soll nun ganzjährig möglich sein, wobei die Bewerbungsfristen an die neuen Einberufungszeiträume angepasst werden. Dies könnte denjenigen, die den Militärdienst vermeiden möchten, mehr Flexibilität bieten.
Die geplanten Änderungen sollen ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten, vorausgesetzt, der Gesetzesentwurf passiert die Staatsduma und den Föderationsrat und wird vom Präsidenten unterzeichnet. Die neuen Regelungen würden für alle Männer in Russland im Alter von 18 bis 30 Jahren gelten.
Die Reaktionen auf den Gesetzesentwurf sind gemischt. Während einige die Effizienzsteigerung begrüßen, befürchten andere, dass die ganzjährige Wehrpflicht zu einer Normalisierung der militärischen Präsenz im Alltag führen könnte. Menschenrechtsgruppen warnen zudem vor einer möglichen Verschärfung der Wehrpflichtbedingungen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich diese Gesetzesänderungen auf die russische Gesellschaft und die internationale Politik auswirken werden. Klar ist jedoch, dass die ganzjährige Wehrpflicht ein bedeutender Schritt in der russischen Verteidigungspolitik ist, der sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

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