NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Entwicklung in der medizinischen Diagnostik könnte die Früherkennung von strukturellen Herzerkrankungen revolutionieren. Forscher von der Columbia University und dem NewYork-Presbyterian Hospital haben ein KI-gestütztes System entwickelt, das herkömmliche Elektrokardiogramme (EKGs) nutzt, um potenziell lebensbedrohliche Herzprobleme frühzeitig zu identifizieren.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, die medizinische Diagnostik grundlegend zu verändern. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Entwicklung von EchoNext, einem KI-gestützten Tool, das herkömmliche Elektrokardiogramme (EKGs) analysiert, um strukturelle Herzerkrankungen zu erkennen. Diese Erkrankungen, zu denen unter anderem Herzklappenfehler und angeborene Anomalien gehören, bleiben oft unentdeckt, bis sie ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. EchoNext könnte dies ändern, indem es eine kostengünstige und effektive Screening-Methode bietet.
Die Forscher um Pierre Elias von der Columbia University und dem NewYork-Presbyterian Hospital haben EchoNext entwickelt, um die Lücke in der Herzdiagnostik zu schließen. Während Koloskopien und Mammographien als Standard-Screenings für andere Erkrankungen etabliert sind, fehlte bisher ein vergleichbares Verfahren für die meisten Herzkrankheiten. EchoNext nutzt die Daten von EKGs, um festzustellen, welche Patienten von einem weiterführenden Echokardiogramm profitieren könnten, einem nicht-invasiven Bildgebungsverfahren, das strukturelle Herzprobleme aufdecken kann.
In einer Studie, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigte EchoNext eine höhere Zuverlässigkeit bei der Erkennung von strukturellen Herzerkrankungen als erfahrene Kardiologen, selbst wenn diese auf KI-unterstützte Interpretationen zurückgreifen konnten. Das System analysiert die elektrischen Aktivitäten des Herzens und identifiziert Patienten, die ein erhöhtes Risiko für unentdeckte Herzprobleme haben. Diese innovative Nutzung von KI könnte die Art und Weise, wie Herzkrankheiten diagnostiziert werden, grundlegend verändern.
Die Validierung von EchoNext erfolgte durch die Analyse von über 1,2 Millionen EKG-Echokardiogramm-Paaren von 230.000 Patienten. In einer Vergleichsstudie mit 13 Kardiologen konnte EchoNext 77 % der strukturellen Herzprobleme korrekt identifizieren, während die Kardiologen mit den EKG-Daten eine Genauigkeit von 64 % erreichten. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial von EchoNext, die Diagnose von Herzerkrankungen zu verbessern und möglicherweise lebensrettende Behandlungen rechtzeitig einzuleiten.
In einem realen Anwendungstest wurde EchoNext bei fast 85.000 Patienten eingesetzt, die ein EKG erhielten, aber zuvor kein Echokardiogramm hatten. Das KI-Tool identifizierte über 7.500 Personen als hochriskant für unentdeckte strukturelle Herzerkrankungen. Von diesen erhielten 55 % ihr erstes Echokardiogramm, und fast drei Viertel wurden mit einer strukturellen Herzerkrankung diagnostiziert. Diese Ergebnisse zeigen, dass EchoNext eine bedeutende Rolle bei der Früherkennung von Herzerkrankungen spielen könnte.
Die Forscher haben einen anonymisierten Datensatz veröffentlicht, um anderen Gesundheitssystemen zu helfen, die Herzkrankheitsdiagnostik zu verbessern. Zudem wurde eine klinische Studie gestartet, um EchoNext in acht Notaufnahmen zu testen. Diese Entwicklungen könnten dazu führen, dass die geschätzten 400 Millionen EKGs, die weltweit jährlich durchgeführt werden, zu ebenso vielen Gelegenheiten werden, strukturelle Herzerkrankungen zu erkennen und lebensrettende Behandlungen rechtzeitig einzuleiten.

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