MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz der verheerenden Auswirkungen von Naturkatastrophen zeigt Munich Re eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit. Das Unternehmen profitiert von höheren Prämieneinnahmen und der Anpassung seiner Risikomodelle, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
Munich Re, einer der weltweit führenden Rückversicherer, hat trotz der massiven Schäden durch Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2023 ein Wachstum verzeichnet. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Prämieneinnahmen und die kontinuierliche Anpassung der Risikomodelle zurückzuführen. Während die Politik noch über CO₂-Ziele diskutiert, hat Munich Re bereits die finanziellen Auswirkungen der Klimakrise in Milliardenhöhe berechnet. Die Gesamtschäden durch Naturkatastrophen beliefen sich auf 131 Milliarden Dollar, was inflationsbereinigt zwar einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr darstellt, jedoch immer noch der zweithöchste Wert seit 1980 ist.
Besonders auffällig ist der Anstieg der versicherten Schäden, die von 64 auf 80 Milliarden Dollar gestiegen sind. Dies ist fast doppelt so hoch wie der langjährige Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Für Rückversicherer bedeutet dies ein höheres Risiko, aber auch die Möglichkeit, durch höhere Prämien zu profitieren. Munich Re hat diese Dynamik offensichtlich eingepreist, was sich positiv auf den Aktienkurs auswirkt.
Kalifornien war erneut ein Brennpunkt der Naturkatastrophen. Die Waldbrände rund um Los Angeles verursachten versicherte Schäden in Höhe von 40 Milliarden Dollar, mehr als jede andere Einzelkatastrophe in der Geschichte der Rückversicherung. Die ungewöhnlich trockenen Wintermonate und die starken Winde verlängerten die Waldbrandsaison erheblich, was die Risiken weiter erhöhte.
Europa blieb im Vergleich relativ verschont, obwohl eine Hagel- und Gewitterfront über Frankreich, Deutschland und Österreich Schäden in Höhe von 800 Millionen Dollar verursachte. Der spektakulärste Vorfall war der Bergsturz im Schweizer Blatten, der wirtschaftliche Schäden von rund 400 Millionen Dollar verursachte.
In Myanmar führte ein Erdbeben im März zu über 4.500 Todesopfern und wirtschaftlichen Schäden von 12 Milliarden Dollar, wobei nur ein Bruchteil versichert war. Dies verdeutlicht ein strukturelles Problem in Entwicklungs- und Schwellenländern, wo die Versicherungsdichte gering ist. In Australien verursachte ein tropischer Wirbelsturm mit Flutfolgen die teuerste Einzelkatastrophe der Region mit versicherten Schäden von 1,4 Milliarden Dollar.
Die Munich-Re-Aktie legt trotz dieser Zahlen zu, was mehrere Gründe hat. Erstens hatte der Markt Schlimmeres erwartet. Zweitens führen höhere Schäden in der Regel zu steigenden Prämien. Drittens hat Munich Re seine Rückstellungen und Modellrechnungen kontinuierlich angepasst, was heute mehr Robustheit bedeutet.
Der Klimawandel bleibt das zentrale Risiko für die Branche. Die sogenannten ‘secondary perils’, wetterbedingte Schäden jenseits der klassischen Erdbeben und Hurrikans, haben sich in den letzten 20 Jahren vervielfacht. Die Herausforderung besteht darin, diese Risiken präziser zu bepreisen oder aus sensiblen Märkten auszusteigen. Fragen zur Rolle des Klimawandels beim Timing und Ausmaß einzelner Katastrophen sowie zur Anpassungsfähigkeit der mathematischen Modelle an sich verändernde Realitäten bleiben bestehen.

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