MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat Mutares ins Visier genommen, nachdem mögliche Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften aufgedeckt wurden. Dies stellt einen erheblichen Rückschlag für das Unternehmen dar, das im SDax gelistet ist.
Die Nachricht, dass die Bafin bei Mutares konkrete Anhaltspunkte für Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften gefunden hat, hat die Finanzwelt erschüttert. Die Behörde prüft nun den gesamten Jahresabschluss 2023 des Unternehmens, was als drastischer Schritt gilt. Seit der Wirecard-Pleite hat die Bafin die Rolle der sogenannten Bilanzpolizei übernommen und greift nur bei ernsthaften Verdachtsmomenten ein.
Die Reaktion der Börse ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktie von Mutares stürzte um mehr als 22 Prozent ab, erholte sich jedoch im Laufe des Tages leicht, blieb aber immer noch deutlich im Minus. Auf Jahressicht summieren sich die Verluste auf über 20 Prozent. Bereits im Frühjahr war die Aktie aufgrund von Fristverletzungen bei der Bilanzveröffentlichung vorübergehend aus dem SDax entfernt worden.
Die Bafin fokussiert sich bei ihrer Prüfung auf zwei wesentliche Punkte: Zum einen könnten Angaben zur Restlaufzeit von Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen fehlerhaft oder unvollständig sein. Diese müssen nach HGB gesondert ausgewiesen werden, wenn die Laufzeit mehr als ein Jahr beträgt. Zum anderen wird der Lagebericht als unvollständig angesehen, insbesondere in Bezug auf die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens.
Bereits im ersten Halbjahr 2025 stand Mutares wegen bilanzieller Unklarheiten in den Schlagzeilen. Damals ging es um den Jahresabschluss 2024, der nicht rechtzeitig vorgelegt werden konnte. Ein Streit mit dem Prüfer Deloitte über die bilanzielle Behandlung einer gescheiterten Beteiligung in Schweden führte dazu, dass Mutares vorübergehend aus dem SDax entfernt wurde.
Mutares hat sich darauf spezialisiert, angeschlagene Unternehmen zu übernehmen, zu sanieren und weiterzuverkaufen. Dieses Geschäftsmodell, das auf kurzfristige Erfolge setzt, erfordert eine hohe Transparenz und Glaubwürdigkeit. Die aktuellen Vorwürfe stellen daher eine ernsthafte Bedrohung für das Vertrauen in das Unternehmen dar.
Die Auswirkungen auf den Markt sind erheblich. Analysten und Investoren beobachten die Entwicklungen genau, da die Glaubwürdigkeit von Mutares auf dem Spiel steht. Die Bafin-Untersuchung könnte weitreichende Konsequenzen für das Unternehmen und seine Position im SDax haben.
In der Zukunft wird Mutares möglicherweise gezwungen sein, seine Bilanzierungspraktiken zu überarbeiten und die Transparenz zu erhöhen, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob das Unternehmen seine Position im Markt behaupten kann.
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