LONDON (IT BOLTWISE) – Während die USA und andere Nationen sich auf eine neue Ära der Weltraumforschung vorbereiten, zeigt neue Forschung, dass ‘Mondbeben’ eine unsichtbare Gefahr für zukünftige Landemissionen und Infrastrukturen darstellen könnten.
Die Erforschung des Mondes steht vor einer neuen Herausforderung: Mondbeben. Diese seismischen Aktivitäten, die durch unterirdische Verwerfungen ausgelöst werden, könnten eine erhebliche Bedrohung für zukünftige Mondbasen und die damit verbundene Infrastruktur darstellen. Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichte Studie hat das Apollo-17-Landegebiet im Taurus-Littrow-Tal untersucht, um die Auswirkungen dieser Beben auf die Mondlandschaft zu verstehen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass uralte Mondbeben die Region über Millionen von Jahren hinweg immer wieder erschüttert haben.
Obwohl die Wahrscheinlichkeit eines schädlichen Mondbebens an einem aktiven Verwerfungstag bei etwa 1 zu 20 Millionen liegt, steigt dieses Risiko bei einer zehnjährigen Mondmission auf etwa 1 zu 5.500. Diese kumulative Gefahr ist besonders relevant, da das Artemis-Programm der NASA darauf abzielt, eine dauerhafte menschliche Präsenz auf dem Mond zu etablieren. Neue Raumfahrzeuge, wie das Starship Human Landing System, könnten anfälliger für Bodenbewegungen sein als ihre Apollo-Vorgänger.
Ein entscheidender Punkt der Studie ist die Empfehlung, keine Infrastruktur direkt auf oder in der Nähe von aktiven Verwerfungen zu errichten. Je weiter entfernt von einer Verwerfung, desto geringer das Risiko. Da der Mond im Gegensatz zur Erde über kein Netzwerk von seismischen Sensoren verfügt, stützte sich das Forschungsteam auf visuelle Beweise wie Erdrutsche und Felsbrockenpfade, um die Stärke und Häufigkeit vergangener Mondbeben abzuschätzen.
Die Forscher modellierten ein hypothetisches Mondbeben der Stärke 3,0 entlang der Lee-Lincoln-Verwerfung, die direkt durch das Apollo-17-Landegebiet verläuft. Ihre Simulationen zeigten, dass die Erschütterungen stark genug wären, um Felsbrocken zu lösen und Erdrutsche auszulösen. Dies unterstützt die Theorie, dass wiederholte Mondbeben die Landschaft der Region im Laufe der Zeit geformt haben.
Obwohl ein Beben der Stärke 3,0 auf der Erde als geringfügig gilt, könnte es auf dem Mond in der Nähe wichtiger Infrastrukturen schädlich sein. Die Forscher weisen darauf hin, dass Schubverwerfungen wie die Lee-Lincoln-Verwerfung auf der Mondoberfläche häufig sind und viele wahrscheinlich durch wiederholte kleine Rutschereignisse gewachsen sind. Dies bedeutet, dass diese Regionen heute noch seismisch aktiv sein könnten.
Die Studie hebt hervor, dass die seismische Aktivität auf dem Mond nicht ignoriert werden kann, wenn langfristige Infrastrukturen auf der Mondoberfläche geplant werden. Die Risiken sind zwar gering, aber nicht zu vernachlässigen, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit zukünftiger Mondmissionen und die nachhaltige Entwicklung von Mondbasen.

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