US-Küstenwache: Designfehler führten zur Titan-Implosion

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Küstenwache hat in einem Bericht festgestellt, dass die katastrophale Implosion des Titan-U-Boots im Jahr 2023, bei der fünf Menschen ums Leben kamen, vermeidbar gewesen wäre. Der Bericht kritisiert die Sicherheitskultur und die betrieblichen Praktiken von OceanGate als schwerwiegend fehlerhaft.

Die Implosion des Titan-U-Boots, das während einer touristischen Expedition zum Wrack der Titanic verschwand, hätte laut einem Bericht der US-Küstenwache verhindert werden können. Der Bericht beschreibt die Sicherheitskultur und die betrieblichen Praktiken von OceanGate, dem Betreiber des U-Boots, als kritisch fehlerhaft. Nach einer vier Tage andauernden Suche wurden die Überreste des Titan in einer Entfernung von 488 Metern vom Bug des berühmten Ozeandampfers entdeckt, der 1912 sank und über 1.500 Menschen das Leben kostete.

OceanGate, das US-amerikanische Unternehmen, das die touristische Tauchfahrt organisierte, stellte nach dem Vorfall alle Aktivitäten ein. Ein Unternehmenssprecher äußerte erneut sein tiefstes Mitgefühl für die Familien der Verstorbenen und betonte, dass alle Ressourcen des Unternehmens auf die Zusammenarbeit mit der Untersuchung der Küstenwache gerichtet seien.

Jason Neubauer, Vorsitzender des Marine Board of Investigation der US-Küstenwache, erklärte, dass der Unfall vermeidbar gewesen sei. Er betonte die Notwendigkeit einer stärkeren Aufsicht und klarer Optionen für Betreiber, die neue Konzepte außerhalb des bestehenden regulatorischen Rahmens erkunden.

Der Bericht identifizierte die unzureichende Konstruktion, Zertifizierung, Wartung und Inspektionsprozesse des Titan als primäre Faktoren für die Implosion. Zudem wurde eine toxische Unternehmenskultur bei OceanGate, ein unzureichender regulatorischer Rahmen für neuartige Schiffe und ein ineffektiver Whistleblower-Prozess kritisiert.

Der Bericht stellte fest, dass OceanGate bekannte Anomalien am Rumpf nach der Titanic-Expedition 2022 nicht untersucht und behoben hatte. Daten aus dem Echtzeit-Überwachungssystem des Titan hätten analysiert und während dieser Expedition berücksichtigt werden müssen.

Die Untersuchung bemängelte auch das Fehlen einer rechtzeitigen Untersuchung durch die Arbeitsschutzbehörde OSHA zu einer Whistleblower-Beschwerde aus dem Jahr 2018 und die mangelnde Zusammenarbeit der Regierung, was als verpasste Gelegenheit bezeichnet wurde. Eine frühzeitige Intervention hätte möglicherweise dazu geführt, dass OceanGate die Einhaltung der Vorschriften verfolgt oder seine Pläne aufgegeben hätte.

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