BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung der sogenannten “Aktivrente” durch die Bundesregierung könnte weitreichende Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt haben. Während die Reform darauf abzielt, älteren Arbeitnehmern mehr finanzielle Freiheiten zu bieten, wirft sie auch Fragen hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Tragfähigkeit auf.
Die geplante “Aktivrente” der Bundesregierung verspricht, Rentnern die Möglichkeit zu geben, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuzuverdienen. Dies könnte nicht nur die finanzielle Situation vieler älterer Arbeitnehmer verbessern, sondern auch den Arbeitsmarkt beleben. Doch die Reform birgt auch Risiken, insbesondere in Bezug auf potenzielle Steuerausfälle. Eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass allein bei den rund 600.000 berufstätigen Rentnern Ende 2023 Steuerausfälle von 2,8 Milliarden Euro drohen.
Die Idee hinter der “Aktivrente” ist es, die Lebensarbeitszeit zu verlängern und so die Rentenversicherung zu entlasten. Doch das IW äußert Zweifel, ob diese Maßnahme tatsächlich dazu beitragen wird, ältere Arbeitnehmer länger im Berufsleben zu halten. Ein Großteil der beruflich aktiven Rentner verdient weniger als die vorgesehenen 24.000 Euro jährlich, was die Effektivität der Steuerfreibeträge in Frage stellt.
Besonders betroffen von den Steuerfreibeträgen wären selbstständige Senioren, die im Durchschnitt rund 68.000 Euro pro Jahr verdienen. Für diese Gruppe könnten die Steuerfreibeträge der “Aktivrente” jährliche Steuerausfälle von etwa 1,2 Milliarden Euro bedeuten. Dies wirft die Frage auf, ob die Reform tatsächlich die gewünschten Anreize schafft oder ob sie vielmehr zu einer Belastung der öffentlichen Kassen führt.
Ein weiterer Aspekt der Reform ist die Möglichkeit, steuerliche Anreize auch für jene zu schaffen, die vorzeitig in den Ruhestand gehen möchten. Dies könnte ab dem Alter von 63 Jahren einen zusätzlichen Anreiz bieten, den Renteneintritt vorzuziehen und gleichzeitig einer Beschäftigung nachzugehen. Die schwarz-rote Regierung sieht in der “Aktivrente” ein Instrument, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Rentenversicherung zu entlasten.
Die Diskussion um die “Aktivrente” verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die deutsche Wirtschaft steht. Während die Reform Chancen bietet, den Arbeitsmarkt zu beleben und die finanzielle Situation älterer Arbeitnehmer zu verbessern, müssen die potenziellen Risiken sorgfältig abgewogen werden. Die Frage bleibt, ob die “Aktivrente” tatsächlich die gewünschten Effekte erzielen kann oder ob sie letztlich zu einer Belastung der öffentlichen Finanzen wird.

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