Sixts Gewinnsteigerung enttäuscht trotz Rekordumsatz

PULLACH / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Autovermieter Sixt hat im zweiten Quartal des Jahres einen deutlichen Gewinnanstieg verzeichnet, konnte jedoch die Erwartungen des Marktes nicht vollständig erfüllen.

Der Autovermieter Sixt hat im zweiten Quartal des Jahres einen deutlichen Gewinnanstieg verzeichnet, konnte jedoch die Erwartungen des Marktes nicht vollständig erfüllen. Trotz eines Rekordumsatzes blieb der Vorsteuergewinn hinter den Prognosen der Analysten zurück. Finanzchef Franz Weinberger betonte, dass das Unternehmen auf einem guten Weg sei, die Jahresziele zu erreichen, obwohl die makroökonomische Unsicherheit zunehme.

Die Sixt-Aktie reagierte auf die Nachricht mit einem Kursrückgang von 4,12 Prozent auf 89,70 Euro. Seit Jahresbeginn verzeichnete die Aktie jedoch ein Plus von rund 16 Prozent. Laut Analyst Stephan Bauer von Metzler fiel das Vorsteuerergebnis schwächer aus als erwartet, wobei Europa als Haupttreiber des Wachstums fungierte. Besonders in Italien und Spanien profitierte Sixt von einer hohen Nachfrage und Investitionen in das Stationsnetzwerk.

Das Unternehmen meldete einen Anstieg des Vorsteuerergebnisses um knapp 71 Prozent auf 107,3 Millionen Euro. Sixt konnte den Anteil teurerer Mietwagen erhöhen und die Flottenkosten senken. Im Vorjahr hatte ein Restwertverfall, insbesondere bei Elektroautos, die Geschäfte belastet. Der Nettogewinn stieg im zweiten Quartal um mehr als 62 Prozent auf 78,4 Millionen Euro.

Sixt spürt die Auswirkungen der aktuellen Weltlage, jedoch ohne größere Beeinträchtigungen. In den USA wurde die Flotte angesichts der hohen Unsicherheit im Markt vorsichtiger geplant. Das Geschäft dort bleibt stabil, da etwa zwei Drittel der Kunden Amerikaner sind. Das Umsatzwachstum in den USA lag unter dem in Europa, was auch auf Wechselkurseffekte durch den schwachen Dollar zurückzuführen ist. Dennoch bleibt der US-Markt für Sixt ein strategischer Wachstumsmarkt.

Im vergangenen Jahr litt Sixt unter schwachen Gebrauchtwagenpreisen, die den Weiterverkauf der Mietwagen erschwerten. Dieses Problem ist inzwischen weitgehend gelöst. Im ersten Quartal wurden die letzten betroffenen Fahrzeuge verkauft, und die Einkaufskonditionen haben sich verbessert. Der Umsatz stieg insgesamt um gut sieben Prozent auf 1,08 Milliarden Euro, während die durchschnittliche Flottengröße um knapp sechs Prozent wuchs. Das Management bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr, wonach der Umsatz um 5 bis 10 Prozent steigen soll.

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