MAINZ / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein deutsches Gericht hat Google untersagt, seinen Mailservice Gmail bei der Einrichtung von Android-Smartphones zu bevorzugen. Dies könnte den Wettbewerb im digitalen Markt erheblich beeinflussen und europäischen Anbietern wie GMX und Web.de neue Chancen eröffnen.

Der jüngste Gerichtsbeschluss des Landgerichts Mainz gegen Google markiert einen bedeutenden Schritt im Kampf um fairen Wettbewerb im digitalen Raum. Der deutsche Mailservice-Anbieter GMX/Web.de, unterstützt durch den Mutterkonzern 1&1, konnte einen Teilerfolg gegen den US-Technologieriesen erzielen. Das Gericht untersagte Google, seinen Mailservice Gmail bei der Einrichtung von Android-Smartphones zu bevorzugen, was bisher die Nutzung alternativer Mailadressen erschwerte.
Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der das neue EU-Digitalmarktrecht, der Digital Markets Act (DMA), in Kraft getreten ist. Dieses Gesetz zielt darauf ab, die Marktmacht großer Plattformbetreiber wie Google, Apple und Meta zu regulieren und den Wettbewerb zu fördern. Der DMA verpflichtet sogenannte Gatekeeper, ihre eigenen Dienste und die ihrer Wettbewerber gleich zu behandeln, um die Marktstellung nicht zu zementieren.
Google hat bereits auf das Urteil reagiert und sein Verhalten angepasst, indem es seit Mai 2025 ermöglicht, bei der Einrichtung eines Android-Geräts nur eine Handynummer anzugeben. Dennoch erstellt Google automatisch eine Gmail-Adresse, was dem Gericht missfällt. Diese Anpassung reicht dem Urteil zufolge nicht aus, um den Anforderungen des DMA gerecht zu werden.
Die Entscheidung des Gerichts wird von 1&1 als Erfolg gewertet, da sie die Wahlfreiheit der Verbraucher stärkt und europäischen Anbietern neue Möglichkeiten eröffnet. Michael Hagenau, Geschäftsführer von GMX und Web.de, sieht darin ein starkes Signal für digitale Souveränität und Datenschutz. Google hingegen äußerte Bedenken, dass solche Entscheidungen die Harmonisierung der Regeln unter dem DMA untergraben könnten und zu mehr Bürokratie führen.
Die Auswirkungen dieses Urteils könnten weitreichend sein, da es den Druck auf Google erhöht, seine Praktiken zu überdenken und den Wettbewerb im digitalen Markt zu fördern. Während Google bereits Rechtsmittel eingelegt hat, bleibt abzuwarten, wie sich der Fall in höheren Instanzen entwickeln wird. Für europäische Anbieter könnte dies jedoch eine Chance sein, sich stärker im Markt zu positionieren und von den neuen Regelungen zu profitieren.


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