MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die BayWa AG steht unter dem Verdacht, ihre Finanzlage im Jahresabschluss 2023 falsch dargestellt zu haben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen, während das Unternehmen mit einem Verlust von 1,6 Milliarden Euro kämpft. Der neue Vorstandschef Frank Hiller verspricht Aufklärung und prüft Schadenersatzansprüche gegen frühere Manager.

Die BayWa AG, ein bedeutender Akteur im deutschen Agrarsektor, sieht sich derzeit mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Die Münchner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet, um zu klären, ob die Finanzlage des Unternehmens im Jahresabschluss 2023 falsch dargestellt wurde. Diese Entwicklungen wurden von Gregor Scheller, dem Aufsichtsratsvorsitzenden, auf der Hauptversammlung in München bekannt gegeben. Die BayWa hat zugesichert, eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten.
Der Verdacht auf Bilanzmanipulation hat das Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht. Der Jahresabschluss 2024 weist einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro aus, wobei Abschreibungen in Höhe von 900 Millionen Euro auf Unternehmensbeteiligungen eine wesentliche Rolle spielen. Diese Abschreibungen wurden vorgenommen, um die nicht mehr werthaltigen Beteiligungen auf ein marktgerechtes Niveau zu korrigieren, wie der neue Vorstandschef Frank Hiller erklärte.
Die internen Untersuchungen der BayWa zielen darauf ab, die genauen Umstände der Bilanzierung zu klären. Dabei wird auch geprüft, ob Schadenersatzansprüche gegen ehemalige Manager und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC geltend gemacht werden können. PwC hatte die Bilanz 2023 geprüft und abgesegnet, lehnte jedoch eine Stellungnahme unter Verweis auf das Vertraulichkeitsgebot ab.
Die Krise hat auch personelle Konsequenzen. Der ehemalige Vorstandschef Klaus Josef Lutz, der bis zum Frühjahr 2023 das Unternehmen leitete, steht im Fokus der Untersuchungen. Lutz war maßgeblich an einer auf Kredit finanzierten Expansionsstrategie beteiligt, deren Scheitern zur aktuellen finanziellen Schieflage beitrug. Der neue Vorstand prüft, ob die Millionenabfindung von Lutz zurückgefordert werden kann.
Die finanzielle Situation der BayWa ist angespannt. Vor der Sanierung belief sich der Schuldenberg auf über fünf Milliarden Euro, und die Zinskosten sind angesichts der schlechten Konjunktur kaum tragbar. Um die finanzielle Stabilität wiederherzustellen, hat der Vorstand bereits mehrere Auslandsbeteiligungen verkauft und plant, die Schulden um vier Milliarden Euro zu reduzieren.
Auf der Hauptversammlung wurde deutlich, dass die Aktionäre den Sparkurs des Unternehmens zu spüren bekommen. Statt des gewohnten warmen Mittagessens gab es nur Wasser und Brezen. Die Kritik der Kleinaktionäre richtete sich vor allem gegen die langjährigen Aufsichtsräte, die trotz der Krise weiterhin im Amt sind. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger fordert eine Erneuerung des Aufsichtsrats, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

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