LONDON (IT BOLTWISE) – HSBC zieht sich aus dem Nahen Osten zurück und beendet die Geschäftsbeziehungen mit über 1.000 vermögenden Kunden. Diese Entscheidung folgt auf Vorwürfe der Geldwäsche und verstärkte regulatorische Anforderungen. Die Bank muss nun einen Balanceakt zwischen Wachstumsstrategien und Compliance-Maßnahmen meistern.

Die Entscheidung von HSBC, sich von über 1.000 vermögenden Kunden im Nahen Osten zurückzuziehen, markiert einen bedeutenden Schritt in der strategischen Neuausrichtung der Bank. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund verstärkter regulatorischer Anforderungen und Vorwürfe der Geldwäsche, die die Bank dazu zwingen, ihre Compliance-Maßnahmen zu verschärfen. Insbesondere Kunden aus Saudi-Arabien, Katar, dem Libanon und Ägypten sind betroffen, die nun aufgefordert werden, ihre Konten in den kommenden Monaten zu verlagern.
Die Schweizer Privatbank von HSBC hat diese Entscheidung getroffen, nachdem die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma im Jahr 2024 Verstöße gegen die Anti-Geldwäsche-Gesetzgebung festgestellt hatte. Zwischen 2002 und 2015 wurden Transaktionen im Wert von über 300 Millionen Dollar zwischen dem Libanon und der Schweiz durchgeführt, bei denen Sorgfaltspflichten verletzt wurden. Infolgedessen wurde HSBC untersagt, neue Kundenbeziehungen mit politisch exponierten Personen einzugehen, bis eine vollständige Überprüfung der bestehenden Hochrisikoklienten abgeschlossen ist.
Die Kriterien für sogenannte ‘high risk’-Kunden beginnen bei einem Vermögen von über 100 Millionen Franken und berücksichtigen zusätzliche Faktoren wie Nationalität. Diese internen Vorgaben schreiben strengere Prüfungen für solche Kunden vor. Die aktuelle Bereinigung deutet darauf hin, dass HSBC die regulatorischen Auflagen nun rigoros umsetzt, um das eigene Risikoprofil zu senken und zukünftige Compliance-Probleme zu vermeiden.
Parallel zu diesen Entwicklungen untersucht die französische Justiz zusammen mit Schweizer Behörden HSBC wegen mutmaßlicher Geldwäsche im Zusammenhang mit historischen Kundenbeziehungen. Diese laufenden Verfahren erhöhen den Druck auf das Institut, sein Risikoprofil weiter zu senken und die internen Kontrollmechanismen zu stärken.
Während HSBC den Zugang für reiche Privatkunden beschränkt, nutzen Wettbewerber die Gelegenheit, ihre Präsenz im Wealth-Management-Sektor des Nahen Ostens auszubauen. Trotz der Bemühungen von Barry O’Byrne, Leiter von HSBCs International Wealth and Premier Banking, die Verpflichtung gegenüber den Middle East- und Swiss-Wealth-Geschäften zu betonen, bleibt die Herausforderung bestehen, zwischen Wachstumsstrategie und regulatorischer Realität einen schmalen Grat zu beschreiten.

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