BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Drogeriekette dm erweitert ihr Gesundheitsangebot um KI-gestützte Hautanalysen, was zu heftiger Kritik seitens des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen führt. Die Experten warnen vor unzureichender Diagnostik und möglichen Gefahren für Patienten, die auf die digitalen Angebote vertrauen. Besonders die Diagnose von Hautkrebs erfordert laut Fachleuten eine genauere Untersuchung als sie durch Fotos möglich ist.

Die Drogeriekette dm hat kürzlich angekündigt, ihr Gesundheitsdienstleistungsangebot um dermatologische Services zu erweitern, indem sie Künstliche Intelligenz (KI) zur Hautanalyse einsetzt. Diese Entscheidung hat beim Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) erhebliche Kritik hervorgerufen. Der Verband äußert Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit und Zuverlässigkeit der KI-basierten Diagnosen, insbesondere bei ernsten Hauterkrankungen wie schwarzem Hautkrebs.
Ein zentraler Kritikpunkt des BVDD ist die Vermarktung der KI-gestützten Hautanalysen als zuverlässige Diagnosemethode. Ralph von Kiedrowski, Präsident des BVDD, betont, dass die KI-Analyse in einem Testfall eine Fehldiagnose stellte und gleichzeitig Produkte der Drogeriekette empfahl. Diese Praxis wird als irreführend und potenziell gefährlich für die Patienten angesehen, da sie auf eine unzureichende medizinische Grundlage zurückgreift.
Zusätzlich zu den KI-Analysen bietet dm in Zusammenarbeit mit Dermanostic einen Teledermatologie-Service an, der ebenfalls in der Kritik steht. Der BVDD weist darauf hin, dass etwa 30 Prozent der Fälle eine rezeptpflichtige Behandlung erfordern und nicht allein durch digitale Konsultationen gelöst werden können. Die Gefahr besteht, dass Patienten mit unzureichenden Diagnosen in dermatologische Praxen strömen, die aufgrund von Terminknappheit nicht in der Lage sind, zeitnah zu helfen.
Die Diskussion um die Qualität und Sicherheit dieser digitalen Gesundheitsangebote wirft ein Licht auf die Herausforderungen, die mit der Integration von KI in die medizinische Versorgung einhergehen. Während innovative Lösungen grundsätzlich begrüßt werden, betont der BVDD, dass sie nicht auf Kosten der Patientensicherheit gehen dürfen. Die Fachleute fordern eine strengere Regulierung und Überprüfung solcher Angebote, um sicherzustellen, dass sie den medizinischen Standards entsprechen.

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