STUTTGART / LONDON (IT BOLTWISE) – Bosch investiert massiv in By-Wire-Technologien, um die Zukunft der Mobilität zu gestalten. Trotz der Herausforderungen in der Automobilbranche plant das Unternehmen, bis 2032 erhebliche Umsatzsteigerungen zu erzielen. Die neue Strategie setzt auf elektronische Steuerungssysteme, die als Grundlage für automatisiertes Fahren gelten.

Bosch hat sich entschieden, einen mutigen Schritt in Richtung Zukunft zu wagen, indem es verstärkt auf By-Wire-Technologien setzt. Diese Technologie, die elektronische Steuerungssysteme für Bremsen und Lenkung umfasst, wird als entscheidend für die Entwicklung automatisierter Fahrzeuge angesehen. Bosch plant, bis 2032 ein Umsatzpotenzial von über sieben Milliarden Euro zu erschließen, trotz der aktuellen Herausforderungen in der Automobilbranche.
Die Automobilindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen, da viele Hersteller mit sinkenden Absätzen und Margen kämpfen. Bosch hingegen erwartet in seiner Mobilitätssparte bis 2025 ein Umsatzwachstum von knapp zwei Prozent, was einer Rückkehr auf den Wachstumspfad nach einem Rückgang im Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung zeigt, dass Bosch entschlossen ist, seine Position in der Fahrzeugtechnik zu stärken, die weiterhin zwei Drittel des Konzernumsatzes ausmacht.
Ein zentraler Bestandteil der neuen Strategie von Bosch sind die By-Wire-Lösungen, bei denen Bremsen und Lenkung nicht mehr mechanisch oder hydraulisch, sondern rein elektronisch funktionieren. Diese Technologie wird als Voraussetzung für automatisiertes Fahren und softwaredefinierte Fahrzeuge angesehen. Bosch hat bereits erste Aufträge aus China erhalten, unter anderem von Nio, und auch Mercedes hat Interesse gezeigt. Die Kombination aus Hardware- und Softwarekompetenz soll Bosch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die Konkurrenz schläft jedoch nicht. Unternehmen wie ZF sind ebenfalls in diesem Bereich aktiv. Bosch investiert bis 2028 einen dreistelligen Millionenbetrag in die zentrale Steuerungssoftware „Vehicle Motion Management“, die bereits bei über zwei Dutzend Herstellern im Einsatz ist. Entscheidend wird sein, ob Over-the-Air-Updates stabil und haftungssicher skaliert werden können, da die Software mit unterschiedlichster Hardware kompatibel sein muss.
Ein Paradigmenwechsel zeichnet sich ab: Während früher die Hardware im Vordergrund stand, wird nun die Software zuerst entwickelt, und die Hardware wird nach deren Anforderungen entworfen. Dies erfordert enorme Investitionen und eine neue Entwicklungslogik. Bosch-Chef Stefan Hartung betont, dass das Unternehmen sowohl Hardware als auch Software beherrscht, jedoch die Reihenfolge der Entwicklung sich verschoben hat.
Internationale Allianzen spielen eine wichtige Rolle in der Strategie von Bosch. In China arbeitet das Unternehmen mit WeRide und Horizon Robotics an automatisierten Fahrfunktionen, in Europa mit Cariad, der Software-Tochter von Volkswagen. Diese Partnerschaften sind mehr als nur Zweckgemeinschaften, da ohne lokale Kooperationen selbst Branchenführer den Anschluss verlieren könnten. Besonders in China schreitet der Einsatz von KI im Auto rasant voran.
Parallel dazu wächst das Geschäft mit Hochleistungsrechnern um mehr als fünf Prozent pro Jahr. Moderne Autos ersetzen Dutzende kleiner Steuergeräte durch wenige zentrale Rechner. Bosch liefert entsprechende Systeme an BMW und in China an SAIC-GM, wo sie sprachgesteuerte Cockpits mit künstlicher Intelligenz ermöglichen.
Bosch will sich im Zeitalter der „Software Driven Mobility“ an die Spitze setzen. Doch die Herausforderung ist gewaltig: Die Margen in der Softwarewelt sind härter umkämpft als bei klassischen Komponenten, die Konkurrenz aus China ist schnell und aggressiv, und die Abhängigkeit von Kooperationen wächst.

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