ANKARA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die türkische Notenbank hat überraschend den Leitzins um 2,5 Prozentpunkte gesenkt, was zu einem weiteren Kursverfall der Lira führte. Trotz hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten setzt die Zentralbank auf eine lockere Geldpolitik, um die Wirtschaft zu stützen. Experten warnen jedoch vor den Risiken einer solchen Strategie.

Die türkische Notenbank hat am Donnerstag eine unerwartet starke Senkung des Leitzinses um 2,5 Prozentpunkte auf 40,5 Prozent bekannt gegeben. Diese Entscheidung fiel nach der jüngsten Ratssitzung in Ankara und überraschte viele Volkswirte, die lediglich mit einer Senkung um 2,0 Prozentpunkte gerechnet hatten. Die Maßnahme ist die zweite Zinssenkung seit der Erhöhung im April, die auf die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu folgte und zu Turbulenzen an den türkischen Finanzmärkten führte.
Obwohl die Inflation in der Türkei weiterhin hoch ist, hat sich die Teuerung zuletzt etwas abgeschwächt. Im August sank die Inflationsrate leicht von 33,5 Prozent auf 33,0 Prozent. Die Notenbank erklärte, dass sich der Inflationstrend im August verlangsamt habe, obwohl die Preise für Lebensmittel weiterhin Druck auf die Inflation ausüben. Die Währungshüter sehen Risiken für den Prozess einer weiter sinkenden Teuerung.
Experten wie Tatha Ghose von der Commerzbank schätzen, dass es für die türkische Notenbank schwierig sein wird, auf weitere Zinssenkungen zu verzichten. Trotz der hohen Inflation könnten die Zinsen weiter sinken, was zu einer weiteren Abwertung der türkischen Lira führen dürfte. Am Devisenmarkt setzte sich der Kursverfall der Lira nach der Zinsentscheidung fort. Seit Jahresbeginn hat die Lira gegenüber dem Dollar und dem Euro an Wert verloren.
Die Entscheidung der Notenbank, die Zinsen zu senken, obwohl die Inflation hoch bleibt, wirft Fragen zur langfristigen Stabilität der türkischen Wirtschaft auf. Während die Zentralbank versucht, die Wirtschaft durch niedrigere Zinsen zu stützen, könnten die Risiken einer anhaltenden Abwertung der Lira und einer möglichen Kapitalflucht zunehmen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Strategie der Notenbank aufgeht oder ob sie zu weiteren wirtschaftlichen Herausforderungen führt.

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