Dänemark führt Militärübung in Grönland ohne US-Beteiligung durch

NUUK / LONDON (IT BOLTWISE) – Dänemark hat die USA nicht zur Teilnahme an der größten Militärübung in der modernen Geschichte Grönlands eingeladen. Diese Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund verstärkter Verteidigungskooperationen der NATO im arktischen Raum und wachsendem US-Interesse an der strategisch wichtigen Insel.

Dänemark hat kürzlich eine bedeutende Militärübung in Grönland durchgeführt, die als die größte in der modernen Geschichte der Insel gilt. Interessanterweise wurde die US-Armee nicht eingeladen, an dieser Übung teilzunehmen, obwohl die USA traditionell ein enger Verbündeter Dänemarks sind. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die NATO ihre Verteidigungskooperationen im arktischen Raum verstärkt, was auf das zunehmende Interesse der USA an der strategisch wichtigen Insel zurückzuführen ist.

Der dänische Arktis-Kommandeur Soren Andersen bestätigte, dass zwar der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eingeladen wurde, jedoch keine US-Militäreinheiten zur Teilnahme aufgefordert wurden. Andersen betonte, dass Dänemark zwar mit den Kollegen auf der US-amerikanischen Pituffik Space Base zusammenarbeite, jedoch keine Einheiten für diese Übung eingeladen wurden. Diese Entscheidung könnte als politisches Signal interpretiert werden, dass Dänemark die Verantwortung für Grönland mit Unterstützung anderer großer NATO-Länder übernimmt.

Die Übung, die unter dem Namen Arctic Light 2025 läuft, findet vom 9. bis 19. September statt und umfasst über 550 Soldaten, darunter Spezialeinheiten aus Dänemark, Frankreich, Deutschland, Schweden und Norwegen. Dänemark setzt dabei eine Fregatte, Hubschrauber und F-16-Kampfflugzeuge ein, während Frankreich ein Marineschiff, ein Luftbetankungsflugzeug und eine Drohneneinheit beisteuert. Ziel der Übung ist es, auf potenzielle Szenarien mit erhöhter russischer und chinesischer Aktivität in der Arktis vorbereitet zu sein.

Die Beziehungen zwischen Kopenhagen und Washington haben sich in diesem Jahr verschlechtert, insbesondere nach Äußerungen von US-Präsident Donald Trump über den möglichen Erwerb Grönlands und Kritik an Dänemarks Verteidigungsanstrengungen. Dänemark hat kürzlich den obersten US-Diplomaten in Kopenhagen einbestellt, um Berichte über angebliche verdeckte Einflussoperationen von US-Bürgern in Grönland zu erörtern. Trotz der Nichtteilnahme an der Übung betonte ein Sprecher der US-Botschaft in Kopenhagen, dass die militärische Zusammenarbeit mit Dänemark und anderen arktischen Verbündeten weiterhin robust sei.

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