BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Pflegemarkt steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel und steigende ESG-Anforderungen verstärkt werden. Trotz stagnierender Neubauaktivitäten bieten sich Investoren Chancen, wenn sie auf Standortqualität und Modernisierung setzen.

Der deutsche Pflegemarkt sieht sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die durch den demografischen Wandel und die steigenden Anforderungen an Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) noch verschärft werden. Die alternde Bevölkerung führt zu einem stetig wachsenden Bedarf an Pflegeeinrichtungen, während gleichzeitig die Neubauaktivitäten ins Stocken geraten sind. Dies stellt sowohl Betreiber als auch Investoren vor komplexe Aufgaben, bietet jedoch auch Chancen für diejenigen, die auf Qualität und strategische Modernisierung setzen.
Im Jahr 2023 waren in Deutschland 5,69 Millionen Menschen pflegebedürftig, was einem Anstieg von 14,7 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Die Pflegequote lag bei 6,7 Prozent, wobei es erhebliche regionale Unterschiede gibt. Während die östlichen Bundesländer wie Thüringen und Brandenburg Spitzenwerte von bis zu 9,1 Prozent verzeichnen, liegen die Quoten in Bayern und Hamburg deutlich niedriger. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Altersstruktur der Bevölkerung wider, die in den östlichen Regionen überdurchschnittlich alt ist.
Die Zahl der Pflegeheime und verfügbaren Pflegeplätze wächst nur langsam, was den Druck auf bestehende Einrichtungen erhöht. Bis 2040 wird ein zusätzlicher Bedarf von fast 146.000 Pflegeplätzen prognostiziert, wobei besonders bevölkerungsreiche Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg betroffen sind. In einigen Städten wie Magdeburg und München könnte es jedoch zu einer Überversorgung kommen, was eine sorgfältige Planung und Anpassung der Kapazitäten erfordert.
Investoren stehen vor der Herausforderung, in einem stark regulierten Marktumfeld zu agieren, in dem viele Einrichtungen nicht mehr den aktuellen ESG- und baulichen Standards entsprechen. Energetische Sanierungen und die Anpassung an moderne digitale Infrastrukturen sind vielerorts überfällig. Gleichzeitig bieten sich hier erhebliche Wertschöpfungspotenziale, insbesondere für Investoren, die frühzeitig auf zukunftsfähige Nutzungskonzepte und stabile Betreiberstrukturen setzen.
Neben klassischen Pflegeheimen gewinnt das Segment des betreuten Wohnens zunehmend an Bedeutung. Die Nachfrage, insbesondere bei Senioren über 80 Jahren, steigt, und die Mietpreise liegen oft deutlich über dem lokalen Durchschnitt. Für Investoren ergeben sich hier attraktive Renditechancen, vorausgesetzt, die Standortwahl und das Servicekonzept sind marktgerecht. Die Konsolidierung der Betreiberlandschaft führt dazu, dass größere Träger ihre Marktanteile ausbauen, während kleinere Anbieter unter wirtschaftlichem Druck stehen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Pflegemarkt in Deutschland vor tiefgreifenden Veränderungen steht. Investoren, die frühzeitig auf ESG-konforme Modernisierung und innovative Nutzungskonzepte setzen, können sich nachhaltig in einem Markt positionieren, der von einer alternden Gesellschaft und steigenden Anforderungen geprägt ist. Die Studie von Wüest Partner bietet hierbei wertvolle Einblicke und Prognosen, die als Grundlage für fundierte Investitionsentscheidungen dienen können.

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