LONDON (IT BOLTWISE) – Die Pharmaindustrie erlebt einen neuen Aufschwung im Bereich psychedelischer Therapien, nachdem AbbVie kürzlich Gilgamesh Pharmaceuticals für 1,2 Milliarden Dollar übernommen hat. Diese Entwicklung könnte den Markt für innovative Behandlungen bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen revolutionieren. Experten sehen großes Potenzial in der Kombination von Psychedelika mit Psychotherapie, trotz regulatorischer Herausforderungen.

Die Übernahme von Gilgamesh Pharmaceuticals durch AbbVie markiert einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung psychedelischer Therapien. Mit einem Kaufpreis von 1,2 Milliarden Dollar zeigt AbbVie Vertrauen in das Potenzial dieser Behandlungsform, insbesondere zur Behandlung von Depressionen. Diese Akquisition könnte den Weg für weitere Investitionen in diesen Bereich ebnen und das Interesse anderer großer Pharmaunternehmen wecken.
Bereits 2019 brachte Johnson & Johnson mit Spravato ein ketaminbasiertes Produkt auf den Markt, das sich als wirksam gegen Depressionen erwiesen hat. Auch Otsuka Pharmaceutical aus Japan hat durch den Erwerb von Mindset Pharma und dessen psilocybinähnlichen Assets im Jahr 2023 Interesse gezeigt. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass psychedelische Therapien zunehmend als ernstzunehmende Option in der Behandlung psychischer Erkrankungen angesehen werden.
Ein wesentlicher Vorteil psychedelischer Therapien liegt in ihrer schnellen und potenziell kurativen Wirkung. Studien, wie die von Beckley Psytech, haben gezeigt, dass psychedelische Substanzen bei behandlungsresistenter Depression eine tiefgreifende Wirksamkeit entfalten können. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Integration von Psychotherapie in diese Behandlungsmodelle, da pharmazeutische Unternehmen traditionell auf medikamentöse Lösungen setzen.
Die regulatorischen Hürden bleiben eine Herausforderung. Die FDA hat kürzlich die Zulassung für eine MDMA-unterstützte Therapie von Resilient Pharmaceuticals abgelehnt, was zeigt, dass die Akzeptanz solcher Therapien noch nicht selbstverständlich ist. Experten wie Rick Doblin von der Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies betonen jedoch die Bedeutung der Psychotherapie in Kombination mit Psychedelika und raten Unternehmen, diese nicht zu vernachlässigen.
Die Marktprognosen sind vielversprechend: Laut Roots Analysis könnte der Markt für psychedelische Medikamente von 2,8 Milliarden Dollar im Jahr 2024 auf fast 13 Milliarden Dollar im Jahr 2035 anwachsen. Dies bietet Pharmaunternehmen einen starken Anreiz, in diesen Bereich zu investieren. Die Bereitschaft der psychiatrischen Fachwelt, psychedelische Therapien zu integrieren, ist hoch, was die Chancen für eine erfolgreiche Marktdurchdringung weiter erhöht.

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