FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Handelsspannungen und Zollankündigungen im Euroraum werden von den Konsumenten als inflationstreibend wahrgenommen. Eine Umfrage der Europäischen Zentralbank zeigt, dass ein signifikanter Anteil der Befragten steigende Verbraucherpreise erwartet. Diese Entwicklungen werfen Fragen zur zukünftigen Geldpolitik auf.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in einer aktuellen Umfrage herausgefunden, dass Konsumenten im Euroraum die jüngsten Handelsspannungen und Zollankündigungen überwiegend als inflationstreibend betrachten. Ein Nettosaldo von 40 Prozent der Befragten ist der Meinung, dass diese Faktoren die Inflation anheizen könnten. Diese Wahrnehmung steht im Kontrast zu einigen offiziellen Verlautbarungen der EZB, die darauf hinweisen, dass Zölle tendenziell auch disinflationäre Effekte haben könnten.
Die Umfrage, die im Juni durchgeführt wurde, zeigt, dass die Inflationserwartungen der Konsumenten im Vergleich zur Januar-Umfrage gestiegen sind. Die erwartete Erhöhung der Verbraucherpreise für die kommenden zwölf Monate liegt bei 0,20 Prozentpunkten, für die nächsten drei Jahre bei 0,12 Prozentpunkten und für die nächsten fünf Jahre bei 0,06 Prozentpunkten. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass der Einfluss der Zölle auf die Inflation nicht nur vorübergehender Natur sein könnte.
Innerhalb des EZB-Rates gibt es unterschiedliche Meinungen über die aktuellen Inflationsrisiken. Während EZB-Direktorin Isabel Schnabel vor Aufwärtsrisiken warnt, sieht EZB-Vizepräsident Luis de Guindos die Risiken als ausgeglichen an. Der portugiesische EZB-Ratsmitglied Mario Centeno hingegen sieht die Risiken eher abwärts gerichtet. Diese divergierenden Ansichten spiegeln die Unsicherheit wider, die derzeit in der geldpolitischen Strategie der EZB herrscht.
Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass netto 13 Prozent der Befragten negative Auswirkungen der Zölle auf ihre persönliche Finanzlage erwarten, während 24 Prozent mit einem niedrigeren Wirtschaftswachstum rechnen. Diese Einschätzungen könnten die EZB dazu veranlassen, ihre geldpolitischen Maßnahmen zu überdenken, insbesondere in Bezug auf die Zinsentwicklung und die Unterstützung der Wirtschaft.
Die Frage der EZB lautete, wie sich die angekündigten Zölle des US-Präsidenten und die möglichen Vergeltungsmaßnahmen der EU auf verschiedene wirtschaftliche Aspekte auswirken könnten. Die Antworten wurden gewichtet, um ein klares Bild der Konsumentenmeinungen zu erhalten. Diese Ergebnisse sind besonders relevant, da die Inflationserwartungen einen erheblichen Einfluss auf das Lohn- und Preissetzungsverhalten haben können, was wiederum die tatsächliche Inflation beeinflusst.

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