BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Wärmepumpe etabliert sich zunehmend als bevorzugte Heizquelle in deutschen Neubauten. Dank des neuen Gebäudeenergiegesetzes und attraktiver Förderungen steigt die Nachfrage, obwohl die Produktion im vergangenen Jahr rückläufig war.

In Deutschland zeichnet sich ein klarer Trend ab: Die Wärmepumpe wird zur bevorzugten Heizquelle in Neubauten. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2024 in 69,4 Prozent der rund 76.100 neuen Wohngebäude Wärmepumpen als primäre Heizungsquelle installiert. Dies stellt einen Anstieg von etwa fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr dar. Besonders bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist der Trend mit 74,1 Prozent deutlich ausgeprägt, während Mehrfamilienhäuser mit 45,9 Prozent etwas hinterherhinken.
Dieser Wandel wird maßgeblich durch das neue Gebäudeenergiegesetz beeinflusst, das seit Januar 2024 mindestens 65 Prozent erneuerbare Heizenergie im Neubau vorschreibt. Die Nachfrage nach Wärmepumpen wird zudem durch umfangreiche Förderprogramme angekurbelt, die Zuschüsse von bis zu 70 Prozent bieten. Dies zeigt sich auch in Analysen von Geomap, die eine anhaltende Zunahme der klimafreundlichen Heizungsraten bestätigen.
Trotz der starken Nachfrage verzeichnete die Wärmepumpenproduktion 2024 einen Rückgang um 59 Prozent auf nur noch 162.400 Stück. Auch der Export schrumpfte deutlich. Dennoch wurde im ersten Quartal 2025 ein Absatzplus von 35 Prozent verzeichnet, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend. Die Industrie hatte im vergangenen Jahr in zusätzliche Kapazitäten investiert, was zu überzähligen Lagerbeständen und Personal führte. Branchenberichte nennen politische Unsicherheiten, schleppende kommunale Wärmepläne und fehlende Fachkräfte als Ursachen.
Im Bestandsbau dominieren weiterhin fossile Heizsysteme, wobei 54 Prozent der Gebäude mit Gas oder Öl heizen. Erneuerbare Heiztechnologien kommen nur bei rund zehn Prozent zum Einsatz. Die ambitionierten Ziele bleiben somit unerreicht: Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima meldet für 2024 rund 200.000 installierte Wärmepumpen, weit entfernt vom Ziel von 500.000 pro Jahr. Hohe Modernisierungskosten, bürokratische Hindernisse und unklare Rückzahlungsmechanismen stellen im Altbau die Hauptprobleme dar.
Wärmepumpen gelten als besonders effizient, da sie langfristig Heizkosten um rund 28 Prozent gegenüber Gas senken können. Allerdings erfordern sie eine stabile Stromversorgung, was einen sauberen Energieträger-Mix und günstige Tarife voraussetzt. Der Druck auf bestehende Stromnetze steigt, doch Modelle, die Wärmepumpen mit Solarstrom und Pufferspeichern koppeln, können die Netzlasten deutlich reduzieren. Unter dem Stichwort “Lastmanagement” könnten Wärmepumpen künftig sogar als flexible Netzstütze fungieren.

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