AZOREN / LONDON (IT BOLTWISE) – Portugal nutzt seine strategische Lage erneut, um sich im aufstrebenden Weltraummarkt zu positionieren. Mit der Eröffnung eines neuen Spaceports auf den Azoren zielt das Land darauf ab, eine zentrale Rolle in der europäischen Raumfahrt einzunehmen und den Markt für kleine Satellitenstarts zu bedienen.

Portugal hat eine lange Geschichte der strategischen Nutzung seiner geografischen Lage, die bis in die Zeit der großen Entdeckungen zurückreicht. Heute, Jahrhunderte später, setzt das Land erneut auf seine Position im Atlantik, um sich im aufstrebenden Weltraummarkt zu etablieren. Die Azoren, ein portugiesisches Archipel, stehen im Mittelpunkt dieser Bemühungen und sollen Europas neues Tor zum Weltraum werden.
Der Atlantic Spaceport Consortium (ASC), ein Joint Venture zweier portugiesischer Unternehmen, hat im August 2025 die erste Betriebslizenz für einen Raumfahrtstartplatz auf Santa Maria, der südlichsten Insel der Azoren, erhalten. Diese Lizenz markiert einen bedeutenden Schritt in Portugals nationaler Raumfahrtstrategie, die bereits 2018 formuliert wurde. Die Insel bietet ideale Bedingungen für den Start von Satelliten, da sie optimale Flugbahnen und geringe Überschneidungen mit wichtigen Luft- und Seerouten bietet.
Die Azoren konkurrieren mit anderen europäischen Raumfahrtprojekten, darunter Andoya in Norwegen und geplante Standorte in Schottland und Deutschland. Ein potenzieller Mitbewerber könnte ein geplanter Spaceport auf der spanischen Insel El Hierro sein, obwohl dieses Projekt noch in der Planungsphase steckt. Die Azoren haben jedoch den Vorteil, dass sie sich bereits in der Umsetzung befinden und auf den Markt für kleine Trägerraketen abzielen, die Nutzlasten von 500 kg bis 1.200 kg transportieren können.
Der Spaceport auf Santa Maria hat bereits erste Teststarts durchgeführt, um die Logistik und Verfahren zu erproben. Im Oktober 2024 wurden atmosphärische Raketen auf eine Höhe von 7.000 Metern gestartet. Diese Tests ebneten den Weg für die Erteilung der Raumfahrtlizenz. Das Konsortium arbeitet derzeit mit mehreren Anbietern von Trägerraketen zusammen, darunter das polnische Unternehmen SpaceForest, das seine PERUN-Suborbitalrakete von den Azoren aus starten wird.
Die strategische Bedeutung der Azoren für die europäische Raumfahrt wird durch die Mitgliedschaft der portugiesischen Raumfahrtagentur in der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) unterstrichen. Santa Maria ist nicht nur Standort einer ESA-Bodenstation, sondern soll auch als Wiedereintrittspunkt für das zukünftige Space Rider-Projekt der ESA dienen. Diese Entwicklungen zeigen, dass Portugal entschlossen ist, eine führende Rolle in der europäischen Raumfahrt einzunehmen und den wachsenden Markt für kleine Satellitenstarts zu bedienen.

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