EDINBURGH / LONDON (IT BOLTWISE) – Wissenschaftler haben herausgefunden, dass kosmischer Staub, der entscheidend für die Bildung von Sternen und Planeten ist, viel poröser und flauschiger sein könnte als bisher angenommen. Diese Erkenntnis könnte unser Verständnis von molekularen Prozessen im Weltraum grundlegend verändern.

In der Welt der Astronomie spielt kosmischer Staub eine zentrale Rolle. Diese winzigen Partikel sind nicht nur die Bausteine für Sterne und Planeten, sondern auch für die chemischen Prozesse, die das Leben ermöglichen. Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern, darunter Professor Martin McCoustra von der Heriot-Watt University, hat nun herausgefunden, dass dieser Staub viel poröser und flauschiger ist, als bisher angenommen. Diese Erkenntnisse könnten unser Verständnis der molekularen Evolution im Weltraum grundlegend verändern.
Die Untersuchung, die in der Zeitschrift Astronomy and Astrophysics Review veröffentlicht wurde, zeigt, dass viele Staubkörner im Weltraum nicht die kompakten, winzigen Felsen sind, die wir uns vorgestellt haben. Stattdessen ähneln sie eher flauschigen kleinen Schwämmen, die mit winzigen Hohlräumen durchsetzt sind. Diese Porosität könnte dazu führen, dass die Körner leichter durch Schocks und Strahlung zerstört werden, während sie durch den interstellaren Raum reisen.
Dr. Alexey Potapov von der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Hauptautor der Studie, betont, dass die größere Oberfläche poröser Körner die Bildung und Entwicklung von Molekülen im Weltraum radikal verändern könnte. Diese Erkenntnisse basieren auf Beobachtungen und Missionen wie der Stardust-Mission der NASA und der Rosetta-Mission der Europäischen Weltraumorganisation, die extrem fragile, flauschige Staubpartikel mit Porositäten von über 99% fanden.
Die Porosität der Staubkörner könnte auch die Planetenbildung beschleunigen, da sie leichter zusammenkleben können als kompakte Körner. Ihre inneren Hohlräume könnten geschützte Räume bieten, in denen Wasser und komplexe organische Moleküle entstehen – möglicherweise entscheidende Schritte auf dem Weg zu den Ursprüngen des Lebens. Trotz dieser Erkenntnisse sind sich die Astronomen noch uneinig, da einige Modelle darauf hindeuten, dass eine hohe Porosität die Körner zu kalt oder zu fragil machen könnte, um den Beobachtungen in interstellaren Wolken und jungen Planetensystemen zu entsprechen.
Professor McCoustra erinnert daran, dass vor fast 100 Jahren Astronomen nicht glaubten, dass Moleküle im Weltraum existieren könnten, da die Umgebung als zu rau angesehen wurde. Heute ist die Astrochemie ein anerkanntes Forschungsfeld, das grundlegende Fragen zur Sternentstehung und den Ursprüngen des Lebens behandelt. Die Forscher hinter der Studie sind sich einig, dass weitere Beobachtungen, Laborarbeiten und Modellierungen erforderlich sind, um die Debatte über die Porosität des kosmischen Staubs zu klären.

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