MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Lufthansa-Gruppe steht vor einer bedeutenden Umstrukturierung, bei der 4.000 Stellen abgebaut werden sollen, um die Effizienz zu steigern. Trotz einer positiven Aktienentwicklung drohen Konflikte mit der Pilotengewerkschaft, die mit Streiks gegen die geplanten Maßnahmen protestieren könnte.

Die Lufthansa-Gruppe hat eine umfassende Umstrukturierung angekündigt, die den Abbau von rund 4.000 Stellen innerhalb ihrer Verwaltungseinheiten umfasst. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Effizienz der Organisation zu steigern, indem die verschiedenen Fluggesellschaften der Gruppe organisatorisch enger zusammengeführt werden. Diese Pläne wurden von Carsten Spohr, dem Vorstandsvorsitzenden der Lufthansa, auf dem Kapitalmarkttag in München vorgestellt. Trotz dieser Ankündigung zeigt sich die Aktie der Lufthansa robust und setzt ihre positive Kursentwicklung fort.
Die Lufthansa-Aktie verzeichnete einen Anstieg von 2,2 Prozent und erreichte ein Plus von 1,7 Prozent auf 7,88 Euro. Damit ist sie auf einem guten Weg, den fünften Gewinntag in Folge zu verzeichnen, mit einer bisherigen Jahresleistung von etwa 28 Prozent, was den MDax übertrifft. Der Konzern plant, durch den Einsatz effizienterer Flugzeuge sowie durch Digitalisierung und die Umverteilung von Flugzeugen auf Tochtergesellschaften mit niedrigeren Personalkosten zusätzliche Einsparungen zu erzielen.
Diese Strategie stößt jedoch auf Widerstand der Vereinigung Cockpit, deren Mitglieder über einen Streik bei der Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo entscheiden. Die Piloten könnten die geplante Verlagerung von Jets an preisgünstigere Fluggesellschaften nicht ohne Weiteres akzeptieren, insbesondere wenn diese 40 Prozent geringere Personalkosten aufweisen. Eine Urabstimmung der Vereinigung Cockpit endet am Dienstag, und ein Streik könnte durchgeführt werden, wenn die Forderungen nach betrieblicher Altersversorgung für die 4.800 betroffenen Cockpit-Beschäftigten nicht erfüllt werden.
Ein zentraler Bestandteil der neuen Strategie ist die Verlagerung der Hälfte der Kurz- und Mittelstreckenflotte bis 2030 von der Lufthansa-Kerngesellschaft und ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline. Das Management plant eine zentralisierte Steuerung der Fluggesellschaften unter der Marke “Lufthansa Group”. Zu dieser gehören auch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und die Beteiligung an Ita. In der Frankfurter Zentrale droht ein erheblicher Arbeitsplatzabbau, da einige internationale Standorte gestärkt werden sollen.
Besonders die Verlagerung von 1.500 Positionen stellt Frankfurt vor Herausforderungen. Positiv hervorzuheben ist jedoch das neue Drehkreuz in Rom sowie die Stärkung der Eurowings und der Logistik- und Wartungstochter Lufthansa Technik. Die wirtschaftlichen Ambitionen der Lufthansa sind groß, mit einem operativen Gewinn von 8 bis 10 Prozent des Umsatzes als neues Ziel. Dies ist ein Anstieg gegenüber der bisherigen 8-Prozent-Marke, während andere Konkurrenten wie die IAG bereits höhere Margen erzielen.
Spannungen mit der Pilotengewerkschaft könnten diesen Bestrebungen jedoch im Wege stehen. Die Lufthansa hat die Forderungen der Vereinigung Cockpit nach betrieblicher Altersversorgung bereits als finanziell nicht tragfähig eingestuft. Ein Streik könnte die Pläne der Lufthansa erheblich beeinträchtigen und die angestrebten Einsparungen gefährden.

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