VATIKANSTADT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Vatikan hat seine Finanzverwaltung reformiert und das Monopol der Vatikanbank auf Investitionen aufgehoben. Diese Entscheidung ermöglicht es dem Heiligen Stuhl, auf internationale Finanzintermediäre zurückzugreifen, was potenziell effizientere und vorteilhaftere Investitionen ermöglicht. Experten sehen darin eine bedeutende Flexibilisierung der Vermögensverwaltung des Vatikans.

Der Vatikan hat kürzlich eine bedeutende Reform in seiner Finanzverwaltung angekündigt, die das bisherige Monopol der Vatikanbank auf Investitionen aufhebt. Diese Entscheidung, die von Papst Leo XIV. getroffen wurde, erlaubt es dem Heiligen Stuhl, auf Finanzintermediäre aus anderen Ländern zurückzugreifen. Diese Öffnung könnte Banken oder Hedgefonds umfassen, sofern entsprechende Gremien dies als effizienter oder vorteilhafter erachten.
Die Reform basiert auf Expertenempfehlungen und bietet dem Vatikan eine größere Flexibilität im Umgang mit seinen Vermögensanlagen. Zuvor hatte Papst Franziskus im Sommer 2022 festgelegt, dass das Istituto per le Opere di Religione (IOR) die alleinige Verantwortung für alle Finanzanlagen des Heiligen Stuhls und der angeschlossenen Institutionen trägt. Diese Regelung wird nun durch das sogenannte Motu proprio von Papst Leo XIV. revidiert.
Das IOR, das die Vermögensverwaltung von etwa 12.000 Kunden, darunter katholische Institutionen und Vatikanangestellte, verantwortet, stand historisch gesehen wiederholt im Zentrum von Vorwürfen hinsichtlich Korruption und Geldwäsche. Die neue Regelung könnte helfen, diese Probleme zu adressieren, indem sie mehr Transparenz und Wettbewerb in die Finanzverwaltung des Vatikans bringt.
Die Entscheidung, internationale Partner in die Finanzverwaltung einzubeziehen, könnte auch als Reaktion auf die globalen Herausforderungen im Finanzsektor gesehen werden. Durch die Öffnung für externe Finanzintermediäre könnte der Vatikan von deren Expertise und Ressourcen profitieren, was letztlich zu einer effizienteren Verwaltung der kirchlichen Vermögenswerte führen könnte.
In der Vergangenheit war der Umgang mit Finanzen im Vatikan ein sensibles Thema, das oft kontroverse Debatten ausgelöst hat. Die aktuelle Reform könnte daher nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch das Vertrauen in die Finanzverwaltung des Vatikans stärken. Experten sehen in dieser Öffnung einen wichtigen Schritt hin zu einer moderneren und transparenteren Finanzpolitik.

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