LONDON (IT BOLTWISE) – Auf dem Mars wirbeln winzige Staubteufel mit erstaunlicher Geschwindigkeit über die rostigen Ebenen. Eine neue Studie zeigt, dass diese Wirbelstürme viel schneller sind als bisher angenommen. Die Erkenntnisse könnten zukünftige Marsmissionen beeinflussen, indem sie helfen, die Windbedingungen und die Staubansammlung auf Solarpaneelen besser zu verstehen.

Die Erforschung des Mars hat einen neuen Meilenstein erreicht: Europäische Orbitersonden haben über 1.000 Staubteufel auf dem Roten Planeten erfasst. Diese winzigen Tornados, die über die staubigen Ebenen des Mars fegen, bewegen sich mit Geschwindigkeiten, die weit über den bisherigen Annahmen liegen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie in der Fachzeitschrift Science Advances zeigt, dass diese Wirbelstürme Geschwindigkeiten von bis zu 158 km/h erreichen können. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung, sondern könnten auch zukünftige Marsmissionen beeinflussen.
Die Staubteufel auf dem Mars sind nicht nur ein faszinierendes Phänomen, sondern auch ein wichtiger Faktor für die Planung von Missionen. Der Staub, den sie aufwirbeln, kann die Solarpaneele von Rovern bedecken und deren Energieversorgung beeinträchtigen. Die Forscher um Valentin Bickel von der Universität Bern haben eine Methode entwickelt, um die Geschwindigkeit und Richtung dieser Wirbelstürme zu messen. Sie nutzten künstliche Intelligenz, um die Bildarchive der ESA-Missionen Mars Express und ExoMars Trace Gas Orbiter zu analysieren.
Interessanterweise waren die Orbitersonden ursprünglich nicht dafür ausgelegt, Windgeschwindigkeiten zu messen. Doch die Forscher machten sich eine subtile Eigenheit der Kameras zunutze: Wenn die Sonden mehrere Ansichten oder Farben zu einem Bild kombinieren, entstehen winzige Farbverschiebungen, die normalerweise als Bildrauschen abgetan werden. Diese Verschiebungen entstehen durch Sekundenbruchteile zwischen den Aufnahmen und können genutzt werden, um die Bewegung von Staubteufeln zu verfolgen.
Die gewonnenen Daten könnten helfen, die atmosphärischen Modelle des Mars zu verfeinern und die Wettervorhersagen für den Planeten zu verbessern. Da der Staub auf dem Mars nicht wie auf der Erde durch Regen aus der Luft gewaschen wird, kann er monatelang in der Atmosphäre verbleiben. Ein besseres Verständnis darüber, wann und wie dieser Staub aufgewirbelt wird, ist entscheidend für die Vorhersage des Wetters und des langfristigen Klimas auf dem Mars.

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