SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Bildungsbereich wirft neue Fragen auf. Der CEO von Perplexity AI, Aravind Srinivas, warnt vor der missbräuchlichen Nutzung des Comet-Browsers, der ursprünglich als Lernhilfe gedacht war. Doch die Autonomie der KI birgt Risiken, die nicht nur die Integrität des Lernprozesses gefährden, sondern auch Sicherheitslücken offenbaren.

Die Einführung des Comet-Browsers von Perplexity AI als kostenlose Lernhilfe für Studierende hat unerwartete Herausforderungen mit sich gebracht. Ursprünglich als Unterstützung für schnellere Informationsbeschaffung gedacht, zeigt sich nun, dass der Browser auch für das automatisierte Erledigen von Aufgaben missbraucht wird. Ein Video, das den Browser bei der Bearbeitung einer kompletten Coursera-Aufgabe in Sekunden zeigt, hat den CEO Aravind Srinivas dazu veranlasst, öffentlich davor zu warnen, die KI auf diese Weise zu nutzen.
Der Comet-Browser ist mehr als ein gewöhnlicher Chatbot. Er ist als ‘agentischer’ KI-Browser konzipiert, der nicht nur Text generiert, sondern auch Anweisungen interpretiert, Formulare ausfüllt und komplexe Arbeitsabläufe navigiert. Diese Autonomie macht ihn besonders anfällig für Missbrauch im Bildungsbereich, da er Aufgaben in Sekundenschnelle erledigen kann. Dies stellt die Frage, ob solche Technologien die Lernprozesse unterstützen oder untergraben.
Zusätzlich zu den ethischen Bedenken gibt es auch Sicherheitsrisiken. Sicherheitsprüfungen von Brave und Guardio haben Schwachstellen aufgedeckt, die es dem Browser ermöglichen, versteckte Anweisungen auszuführen, die in Webseiten eingebettet sind. Solche ‘Prompt Injection’-Angriffe können das Verhalten des Browsers manipulieren und sogar private Daten wie E-Mails und Kalenderinformationen exfiltrieren. Ein besonders alarmierender Fall, bekannt als CometJacking, zeigt, wie ein manipulierter URL den Browser kapern kann.
Die Fähigkeit des Comet-Browsers, Aufgaben autonom zu erledigen, wirft auch Fragen zur Integrität des Lernens auf. Während Unternehmen wie Google, Microsoft und Anthropic ähnliche KI-gestützte Lernhilfen anbieten, betonen Bildungsexperten, dass diese Technologien oft dazu genutzt werden, das Lernen zu umgehen, anstatt es zu fördern. Die Debatte über den Einsatz von KI im Bildungsbereich wird somit nicht nur durch die Möglichkeiten der Technologie, sondern auch durch ihre potenziellen Gefahren geprägt.

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