ANTANANARIVO / LONDON (IT BOLTWISE) – In Madagaskar spitzen sich die politischen Spannungen zu, nachdem eine Armeeeinheit die Kontrolle über das Militär beansprucht hat. Präsident Andry Rajoelina spricht von einem illegalen Machtübernahmeversuch, während die Proteste gegen die Regierung weiter anhalten.
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In Madagaskar hat sich die politische Lage dramatisch zugespitzt, nachdem eine Einheit der Armee, bekannt als CAPSAT, die Kontrolle über das Militär beansprucht hat. Diese Entwicklung folgt auf wochenlange Proteste gegen die Regierung, die durch Engpässe bei Strom- und Wasserversorgung ausgelöst wurden. Präsident Andry Rajoelina erklärte, dass ein Versuch im Gange sei, die Macht illegal und mit Gewalt zu übernehmen, was die Verfassung und demokratische Prinzipien verletze.
Die CAPSAT-Einheit, bestehend aus administrativen und technischen Offizieren, hat sich offen gegen die gewaltsame Unterdrückung der Proteste gestellt und erklärt, dass alle Befehle der malagassischen Armee künftig von ihrem Hauptquartier aus erteilt werden. Diese Ankündigung erfolgte, nachdem sich Soldaten der Einheit den Demonstranten in der Hauptstadt Antananarivo angeschlossen hatten, was von den Protestierenden mit Jubel und Forderungen nach dem Rücktritt des Präsidenten begrüßt wurde.
Die Proteste, die am 25. September begannen, wurden durch die Unzufriedenheit der Bevölkerung über die anhaltenden Versorgungsengpässe angeheizt. Die CAPSAT-Einheit hat sich auf die Seite der Demonstranten gestellt und erklärt, sie werde keine Befehle zum Schießen ausführen. Die Gendarmerie, die für ihr hartes Vorgehen kritisiert wurde, räumte in einer Videobotschaft Fehler ein und rief zu Brüderlichkeit zwischen Armee und Gendarmerie auf.
Präsident Rajoelina betonte die Notwendigkeit des Dialogs als einzigen Ausweg aus der Krise und forderte nationale Einheit. Die Regierung versicherte, dass der Präsident im Land sei und die nationalen Angelegenheiten leite. Die Vereinten Nationen berichteten, dass in den ersten Tagen der Proteste mindestens 22 Menschen ums Leben kamen, während die Regierung diese Zahl bestreitet und von 12 Todesfällen spricht, die alle auf Plünderer und Vandalen zurückzuführen seien.
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