WOLFSBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Automobilkrise hat erhebliche Auswirkungen auf die Finanzen deutscher Städte, die stark von der Branche abhängig sind. Wolfsburg, Ingolstadt und Stuttgart stehen vor großen finanziellen Herausforderungen, da die Gewerbesteuereinnahmen drastisch sinken. Städte planen Sparmaßnahmen, um die Defizite zu bewältigen und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern.
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Die Automobilkrise hat in Deutschland zu erheblichen finanziellen Herausforderungen geführt, insbesondere in Städten, die stark von der Automobilindustrie abhängig sind. Wolfsburg, Ingolstadt und Stuttgart, einst prosperierende Zentren dank der Automobilbranche, sehen sich nun mit drastischen Rückgängen bei den Gewerbesteuereinnahmen konfrontiert. Diese Städte müssen nun Sparmaßnahmen ergreifen, um die finanziellen Defizite zu bewältigen und ihre Haushalte zu stabilisieren.
In Wolfsburg, der Heimat von Volkswagen, sind die Einnahmen aus der Gewerbesteuer um 40 Prozent auf 151 Millionen Euro eingebrochen. Die Stadt plant, in den kommenden Jahren erhebliche Sparmaßnahmen umzusetzen, da ein weiterer Rückgang der Einnahmen erwartet wird. Ähnlich sieht es in Ingolstadt aus, wo die VW-Tochter Audi ihren Sitz hat. Auch hier sind die Gewerbesteuereinnahmen stark zurückgegangen, und die Stadt rechnet bis 2026 mit einem Defizit von bis zu 80 Millionen Euro.
Stuttgart, ein weiteres Zentrum der Automobilindustrie, muss für den Doppelhaushalt 2026/27 ein Defizit von fast 800 Millionen Euro einplanen. Oberbürgermeister Frank Nopper beschreibt die Situation als eine „kontrollierte, aber deutlich spürbare Bremsung“. Auch Weissach, bekannt für das Porsche-Entwicklungszentrum, sieht sich mit einem drastischen Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen konfrontiert und hat die Prognosen von 65 Millionen auf drei Millionen Euro für 2025 korrigiert.
Die Krise betrifft nicht nur die traditionellen Auto-Städte, sondern auch Rüsselsheim, wo Opel seinen Sitz hat. Der Niedergang des Herstellers hinterlässt ein Loch von 85 Millionen Euro im städtischen Haushalt. In Zwickau erwartet man ebenfalls sinkende Gewerbesteuern, obwohl die Kommune noch von Rücklagen profitieren kann. Trotz ihrer Schwierigkeiten stehen die Automobilstandorte im Vergleich zu anderen Städten finanziell noch vergleichsweise gut da, betont René Geißler von der Technischen Hochschule Wildau. Doch das etablierte Anspruchsdenken in diesen Städten könnte eine Umstellung erfordern, wenn die Einnahmen weiter sinken.
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