MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Traum vom deutschen Flugtaxi endet mit dem Verkauf der Lilium-Patente an den US-Konkurrenten Archer Aviation. Trotz Investitionen von über 1,5 Milliarden Euro konnte Lilium kein serienreifes Modell entwickeln. Archer sichert sich nun zentrale Technologien, während der Markt für Lufttaxis sich weiter konsolidiert.

Die Vision eines deutschen Flugtaxis, die einst mit großen Hoffnungen und erheblichen Investitionen verbunden war, hat nun ein abruptes Ende gefunden. Lilium, das Münchner Unternehmen, das 2015 mit dem Ziel gegründet wurde, senkrecht startende Elektroflugzeuge zu entwickeln, hat seine Patente an den US-amerikanischen Konkurrenten Archer Aviation verkauft. Diese Transaktion, die für rund 18 Millionen Euro abgeschlossen wurde, markiert das Ende eines Kapitels, das von hohen Erwartungen und letztlich enttäuschten Hoffnungen geprägt war.
In den vergangenen Jahren flossen über 1,5 Milliarden Euro in die Entwicklung der Lilium-Flugzeuge. Die Idee war, ein Flugtaxi zu schaffen, das die Vorteile eines Helikopters mit der Effizienz eines Jets kombiniert. Trotz dieser enormen Investitionen erreichte keines der Lilium-Modelle die Serienreife. Der ursprünglich für 2025 geplante bemannte Erstflug wurde aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten und der Insolvenz des Unternehmens gestrichen.
Der Verkauf der Patente an Archer Aviation ist ein symbolischer Schritt, der die deutsche Vision vom High-End-Flugtaxi endgültig zu Grabe trägt. Archer, ein Unternehmen, das bereits im fortgeschrittenen Testbetrieb mit seinem eVTOL-Modell „Midnight“ steht, übernimmt mehr als 300 Schutzrechte von Lilium. Diese Patente umfassen zentrale Entwicklungen in den Bereichen Batterie-Management, Hochvoltelektronik und Flugsteuerung, die für die Weiterentwicklung von Archers Technologien von entscheidender Bedeutung sein könnten.
Technologisch unterscheidet sich Archers Ansatz deutlich von dem von Lilium. Während Lilium auf ein komplexes System von kanalintegrierten Ducted Fans setzte, nutzt Archer klassische Tilt-Rotoren, die einfacher zu warten und zu zertifizieren sind. Diese strategische Übernahme könnte Archer einen entscheidenden Vorteil im hart umkämpften Markt der Lufttaxis verschaffen, der sich zunehmend konsolidiert. Viele frühe Projekte scheitern nicht an der Technik, sondern an den hohen Kapitalanforderungen und den Hürden der Zulassung.
Der Markt für Lufttaxis, der oft von Hype und großen Versprechungen geprägt ist, zeigt mit dieser Entwicklung, dass technologische Innovation allein nicht ausreicht. Die Herausforderungen liegen ebenso in der Finanzierung und der regulatorischen Zulassung. Mit dem Übergang der Patente bleibt ein Teil des Wissens erhalten, allerdings nicht mehr in Europa. Dies könnte langfristig Auswirkungen auf die Innovationskraft der europäischen Luftfahrtindustrie haben.

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