WIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die österreichische Exportwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Nach einem schwachen Jahr 2025, geprägt von geopolitischen Unsicherheiten und einer erratischen Zollpolitik der USA, wird für 2026 eine leichte Erholung erwartet. Experten prognostizieren einen moderaten Anstieg der Exporte um 0,7 %, während die Investitionsnachfrage in Europa und die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für begrenzte Impulse sorgen könnten.

Die österreichische Exportwirtschaft befindet sich in einer schwierigen Phase. Im ersten Halbjahr 2025 wurde sie stark von einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld und geopolitischen Unsicherheiten geprägt. Besonders die erratische Zollpolitik der USA und die schwache Nachfrage nach Investitionsgütern bremsten die Exporte erheblich. Für das Jahr 2026 wird jedoch eine leichte Erholung prognostiziert, mit einem erwarteten Anstieg der Exporte um 0,7 %.
Das aktuelle Jahresgutachten des Forschungsschwerpunkts Internationale Wirtschaft (FIW) zeigt, dass die Exportdynamik Österreichs nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2024 auch im ersten Halbjahr 2025 schwach blieb. Hauptgründe sind die anhaltende Investitionsflaute in wichtigen Absatzmärkten und die Schwäche der deutschen Industrie. Während die Weltwirtschaft bis Mitte 2025 durch vorgezogene Importe der USA noch gestützt wurde, belastet das nun höhere globale Zollniveau den Welthandel zunehmend.
Yvonne Wolfmayr, WIFO-Ökonomin und Ko-Autorin des FIW-Jahresgutachtens, betont, dass 2025 weiterhin Gegenwind für die Warenausfuhr herrsche. Erst 2026 sei mit einer leichten Belebung zu rechnen. Ein etwas geringerer Kostendruck und eine Erholung der Investitionsnachfrage in Europa sowie die erwartete bessere Wirtschaftsentwicklung in Deutschland dürften im kommenden Jahr begrenzte Impulse liefern.
Die vorläufigen Außenhandelsdaten zeigen, dass die Warenexporte bis Juni 2025 nominell um 3,1 % gegenüber dem Vorjahr sanken. Besonders betroffen waren die Exporte in die USA, die um 14,4 % einbrachen. Österreich konnte aufgrund seiner Spezialisierung auf den Maschinenbau weniger von Vorzieheffekten bei Importen der USA zu Jahresbeginn profitieren. Vom Gesamtrückgang der Exporte waren insbesondere pharmazeutische Erzeugnisse und Maschinenexporte betroffen.
Die sektoralen Auswirkungen der jüngsten Zollerhöhungen der USA sind erheblich. Trotz Einigungen zwischen den USA und der EU bleibt die Handelspolitik der USA unberechenbar. Besonders exponiert gegenüber den USA sind in Österreich die Bereiche pharmazeutische Industrie, Maschinenbau und Kraftfahrzeuge. Modellrechnungen zeigen, dass ein Rückgang der Importe der USA um 10 % das österreichische BIP um rund 0,3 % dämpfen würde.
Abschließend betont das FIW die Notwendigkeit kontinuierlicher Anstrengungen zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Exportwirtschaft. Angesichts der aktuellen Schwierigkeiten sind Maßnahmen zur Diversifizierung von Absatzmärkten und zur Absicherung der globalen Wertschöpfungsketten unerlässlich.

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