SYDNEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine Sammelklage gegen die australische Verteidigungsstreitkräfte wurde von vier ehemaligen Soldatinnen eingereicht. Sie werfen der Armee systematische sexuelle Gewalt und Belästigung vor. Tausende weitere Frauen könnten sich der Klage anschließen.
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In Australien haben vier ehemalige Soldatinnen eine Sammelklage gegen die australischen Verteidigungsstreitkräfte eingereicht. Sie werfen der Armee vor, systematische sexuelle Gewalt und Belästigung zu dulden. Die Klage, die in einem Bundesgericht in Sydney eingereicht wurde, könnte von Tausenden weiterer Frauen unterstützt werden, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Die Vorwürfe umfassen eine breite Palette von Misshandlungen, darunter Vergewaltigung, Körperverletzung, Nötigung und Diskriminierung. Frauen, die zwischen November 2003 und Mai 2025 in der Armee, Marine, Luftwaffe oder in Ausbildungseinrichtungen gedient haben und Opfer solcher Übergriffe wurden, sind berechtigt, sich der Klage anzuschließen.
Die Anwaltskanzlei JGA Saddler, die die Klage anführt, betont, dass es bei der Klage nicht nur um finanzielle Entschädigung geht, sondern auch darum, Veränderungen innerhalb der Streitkräfte zu bewirken. Der Direktor der Kanzlei, Joshua Aylward, erklärte, dass die geforderten Schadensersatzansprüche hoch genug sein müssen, um die Regierung und das Militär zum Handeln zu bewegen.
Die Klage folgt auf einen zehnmonatigen Schlichtungsversuch der Menschenrechtskommission, der keine Lösung brachte. Die australischen Streitkräfte betonen, dass sie an einer Strategie zur Bekämpfung von sexuellem Fehlverhalten arbeiten. Ein Sprecher erklärte, dass es keinen Platz für sexuelle Gewalt in den Streitkräften gebe und dass alle Mitarbeiter ein Recht auf Respekt und ein positives Arbeitsumfeld hätten.
Die Berichte der Klägerinnen sind erschütternd. Eine ehemalige Luftwaffenangehörige beschreibt, wie sie in einer Umgebung mit einem Verhältnis von 100 Männern zu einer Frau feindselig behandelt und mit sexistischen Kommentaren konfrontiert wurde. Eine andere Klägerin, die in der Marine diente, berichtet von obszönen Kommentaren und unerwünschten Berührungen während ihrer gesamten Dienstzeit.
Ein Bericht der königlichen Kommission zur Untersuchung von Suiziden im australischen Militär und der Rolle sexueller Gewalt ergab, dass zwischen 2019 und 2024 etwa 800 Fälle von sexuellen Übergriffen gemeldet wurden. Es wird geschätzt, dass diese Vorfälle zu 60 % nicht gemeldet werden und dass das tatsächliche Ausmaß des Fehlverhaltens noch höher ist.
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