LONDON (IT BOLTWISE) – Die strategische Neuausrichtung von Amazon im Bereich der Händlerfinanzierung zeigt, wie dynamisch sich der Markt für Unternehmenskredite entwickelt. Nachdem die Zusammenarbeit mit der ING, Deutschlands größter Direktbank, beendet wurde, richtet sich der Fokus nun auf neue Partner und innovative Finanzierungsmodelle.
Amazon hat kürzlich seine Partnerschaft mit der ING im Bereich der Händlerfinanzierung beendet, was in der Bankenwelt für Aufsehen sorgt. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der Strategie des E-Commerce-Giganten, der nun auf der Suche nach neuen Wegen ist, um seinen Händlern auf dem Marketplace Kredite anzubieten. Die einst vielversprechende Kooperation mit der ING, die als idealer Partner für kleine und mittlere Onlinehändler galt, wurde stillschweigend beendet. Die ING hat ihre Händler bereits darüber informiert, dass keine neuen Kreditanträge mehr über den Amazon Marketplace entgegengenommen werden.
Die Zusammenarbeit zwischen Amazon und der ING wurde ursprünglich als besonders kundenfreundlich und unbürokratisch beworben. Doch trotz dieser positiven Aussichten blieb der erhoffte Erfolg aus. Weder das Volumen noch die Anzahl der Kreditanfragen erreichte die Erwartungen, was letztlich zur Beendigung der Partnerschaft führte. Amazon hat jedoch schnell reagiert und bereits einen neuen Partner aktiviert, dessen Identität bisher nicht bekannt gegeben wurde. Die Kunden werden nun auf andere Anbieter umgeleitet.
Für Amazon ist diese Flexibilität ein wesentlicher Bestandteil seiner Strategie. Der Konzern testet regelmäßig neue Kooperationen, wertet Nutzungsdaten aus und optimiert sein Angebot kontinuierlich. Für Banken wie die ING, die in Zeiten steigender Zinsen nach stabilen Zusatzerträgen suchen, bedeutet der Abbruch der Zusammenarbeit jedoch eine vertane Chance und möglicherweise auch einen Reputationsverlust. Offiziell spricht die ING von einer “grundlegenden Überarbeitung des Finanzierungsangebots”, doch intern gilt das Projekt wohl als gescheitert.
Die Episode verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich klassische Banken gegenübersehen, wenn sie mit digitalen Plattformen kooperieren. Amazon diktiert Tempo, Bedingungen und Kundenzugang, und wer nicht liefert, wird schnell ersetzt. Die ING hat es versucht, konnte jedoch keine nennenswerte Marktposition aufbauen. In Zeiten wachsender Konkurrenz durch Fintechs und Plattformökonomie ist dies ein Weckruf für viele Banken: Wer nur als austauschbarer Kreditgeber auftritt, riskiert, schneller ersetzt zu werden, als ihm lieb ist.
Obwohl die ING ein Comeback nicht ausschließt, bleibt die Formulierung vage. Die Enttäuschung darüber, dass selbst mit einem Giganten wie Amazon keine bedeutende Marktposition erreicht werden konnte, sitzt tief. Die Episode zeigt, dass Plattformbanking nicht allein mit guten Absichten funktioniert. Es braucht Skalierbarkeit, technologische Tiefe und manchmal auch den langen Atem, den Tech-Konzerne weniger benötigen als Banken.
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