MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union intensiviert ihre Prüfung der KI-Branche und untersucht erneut die Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI.

Die Europäische Union verstärkt ihre Aufsicht über die Künstliche Intelligenz (KI) und nimmt dabei auch die beträchtlichen Investitionen von Microsoft in OpenAI erneut unter die Lupe. Bereits im letzten Jahr prüfte die Europäische Kommission die Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI erstmals, um festzustellen, ob das Abkommen gegen die EU-Fusionsregeln verstößt. Die Untersuchung ergab damals, dass Microsoft keine Kontrolle über OpenAI erlangt hatte. Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission für Wettbewerbspolitik, betonte jedoch, dass es wichtig sei, zu verhindern, dass eine Partei hinter Kooperationen die Kontrolle über eine andere Partei gewinnt.
Microsoft hat 13 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert, was Bedenken hinsichtlich monopolistischer Tendenzen geweckt hat. Die Kommission wendet nun die EU-Antitrust-Regeln an, die den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung durch Unternehmen behandeln. Dieser neue Ansatz zeigt die Besorgnis der EU, einen fairen Wettbewerb im KI-Sektor zu gewährleisten.
Im März richtete die Kommission Informationsanfragen an die größten KI-Unternehmen: Microsoft, Google, Facebook und TikTok. Basierend auf den erhaltenen Antworten stellt die Kommission nun Folgefragen, die sich ausschließlich auf die Vereinbarung zwischen Microsoft und OpenAI konzentrieren. Ziel ist es herauszufinden, ob die Exklusivitätsbestimmungen dieser Verträge den Wettbewerb beeinträchtigen könnten.
„Wir schätzen die gründliche Überprüfung durch die Europäische Kommission und deren Schlussfolgerung, dass Microsofts Investition und Partnerschaft mit OpenAI Microsoft keine Kontrolle über das Unternehmen verschaffen“, sagte ein Microsoft-Sprecher. „Wir sind bereit, auf weitere Fragen der Europäischen Kommission zu antworten.“
Dieser verstärkte Fokus unterstreicht die Rolle der EU als globaler Vorreiter bei der Regulierung großer Technologieunternehmen und der KI-Branche. Das EU-KI-Gesetz, das voraussichtlich die erste umfassende Regulierung von KI werden wird, ist ein deutliches Beispiel für diesen Ansatz. Das Gesetz befasst sich mit mehreren Themen, einschließlich Marktmacht und Verbraucherwahl bei Basis-Modellen, die die Grundlage für generative KI-Anwendungen wie Chatbots bilden.
Vestager hat festgestellt, dass weiterhin Maßnahmen im Zusammenhang mit Googles Vereinbarung mit Samsung bezüglich des Gemini Nano auf einigen Geräten ergriffen werden. Die Kommission will die Auswirkungen solcher Vereinbarungen auf den Marktwettbewerb und die Entscheidungen der Verbraucher untersuchen.
Ein weiteres Anliegen der Kommission ist das sogenannte „Acqui-Hire“, bei dem ein Unternehmen ein anderes hauptsächlich wegen seiner Mitarbeiter übernimmt. Die Einstellung von Mustafa Suleyman durch Microsoft von dem von ihm gegründeten Unternehmen Inflection AI wird untersucht, um sicherzustellen, dass dies nicht dazu dient, die Fusionskontrollregeln zu umgehen, die zu einer Marktbeherrschung führen könnten.
„Wir werden sicherstellen, dass solche Praktiken nicht durch unsere Fusionskontrollregeln rutschen, wenn sie im Wesentlichen zu einer Konzentration führen“, sagte Vestager.
Die regulatorischen Maßnahmen der EU setzen weltweit Maßstäbe in den Bemühungen, die Weiterentwicklung der KI-Branche zu adressieren. Das neue KI-Gesetz, das eingeführt werden soll, ist das erste Regelwerk zur Regulierung von KI auf internationaler Ebene. Die Kommission untersucht auch Googles Vereinbarung mit Samsung zur Installation des Gemini Nano KI-Modells auf einigen Geräten von Samsung. Ziel der aktuellen Analyse ist es, die möglichen Auswirkungen auf den Wettbewerb und die Verbraucherwahl zu untersuchen.

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