MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein enormer Umsatzsprung deutet auf die rasante Entwicklung kommerzieller Anwendungen für große Sprachmodelle hin.
Anthropic, ein aufstrebender Konkurrent des führenden KI-Labors OpenAI, hat eine beeindruckende kurzfristige Umsatzsteigerung prognostiziert, die auf die schnelle Reifung kommerzieller Anwendungen für große Sprachmodelle hindeutet.
Das Start-up gab Investoren bekannt, dass es bis Ende 2024 mit über 850 Millionen Dollar an jährlichen Einnahmen rechnet – eine mehr als achtfache Steigerung der monatlichen Einnahmen im Vergleich zu etwa September dieses Jahres, so ein Investoren-Memo, das von The Information eingesehen wurde.
Noch vor drei Monaten rechnete Anthropic mit einem jährlichen Umsatz von 500 Millionen Dollar bis Ende 2024. Die revidierte Prognose deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach generativer KI schneller als erwartet wächst.
Anthropics Software Claude nutzt große Sprachmodelle, um menschenähnlichen Text zu erzeugen und Dokumente zu analysieren. Die rasche Umsatzexpansion lässt darauf schließen, dass Unternehmen unmittelbaren Nutzen in diesen Fähigkeiten sehen, um Arbeitsabläufe zu verbessern – von der Beschleunigung der Softwareentwicklung bis hin zur Verbesserung von Investitionsentscheidungen.
Das Umsatzupdate erfolgt, während Anthropic rund 750 Millionen Dollar von Menlo Ventures und anderen bei einer Bewertung von 15 Milliarden Dollar einsammelt, was das gesteigerte Investoreninteresse unterstreicht. Mit Unterstützung von Amazon, Google und begeisterten Kunden wie Notion, Quora und DuckDuckGo scheint das Start-up gut aufgestellt zu sein, um mit OpenAI in der Kommerzialisierung der nächsten Ära der Künstlichen Intelligenz zu konkurrieren.
Dennoch steht der Markt noch am Anfang. Ihre größten Unterstützer, Amazon und Google, treiben ihre eigenen konkurrierenden Angebote voran, viele Unternehmen suchen nach kostengünstigeren KI-Alternativen, und das Ausmaß der Modellverbesserungen gegenüber den heutigen Chatbots bleibt ungewiss.
Anthropic steht auch vor der ständigen Herausforderung, KI verantwortungsbewusst zu entwickeln, ohne schädliche Anwendungsfälle zu ermöglichen. Seine Führungskräfte trennten sich von OpenAI aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf KI-Sicherheit.
Nichtsdestotrotz signalisieren die Zahlen Anthropics Pole-Position. OpenAI soll im Sommer 2023 monatlich über 83 Millionen Dollar eingenommen haben, bevor Microsoft seine Vertriebskanäle verstärkte. Anthropic könnte mit Cloud-Verbündeten wie Amazon und Google ähnlich schnell eine vergleichbare Größe erreichen.
Das Rennen um die Monetarisierung generativer KI beschleunigt sich schneller, als fast jeder in der Tech-Branche vorhergesagt hat. Für Unternehmen werden die entscheidenden Fragen, wie schnell sich diese Fähigkeiten entwickeln und wie bald sie für den Wettbewerbsvorteil unverzichtbar werden. Der Aufstieg von Anthropic deutet darauf hin, dass diese Zukunft näher ist als später.
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