KOUROU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäische Raumfahrt hat mit dem erfolgreichen Start der Ariane 6 einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Die neue Trägerrakete, die vom Weltraumbahnhof in Kourou, Französisch-Guayana, abhob, markiert den Beginn einer neuen Ära für Europas Fähigkeit, größere Satelliten eigenständig ins All zu bringen.

Der erfolgreiche Start der Ariane 6 von Europas Weltraumbahnhof in Kourou ist ein bedeutender Schritt für die europäische Raumfahrt. Die Rakete, die einen Satelliten der französischen Luftwaffe an Bord hatte, zeigt Europas Fähigkeit, größere Satelliten eigenständig ins All zu bringen. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der die Unabhängigkeit von internationalen Partnern in der Raumfahrt zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die von 1996 bis 2023 im Einsatz war. Sie wurde entwickelt, um sowohl kommerzielle als auch öffentliche Satelliten ins All zu befördern und ist laut der europäischen Raumfahrtagentur ESA kostengünstiger als ihr Vorgänger. Die Rakete ist flexibel und modular aufgebaut, was bedeutet, dass sie je nach Mission mit zwei oder vier Boostern ausgestattet werden kann. Diese Flexibilität ermöglicht es, eine Vielzahl von Missionen durchzuführen, von der Beförderung schwerer Nutzlasten bis hin zu komplexen Satellitenkonstellationen.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Ariane 6 ist ihre Fähigkeit, bis zu 11,5 Tonnen Nutzlast in höhere und bis zu 21,6 Tonnen in niedrigere Umlaufbahnen zu transportieren. Durch die Möglichkeit, die Oberstufe wiederholt zu zünden, kann die Rakete Satelliten in verschiedene Positionen und Umlaufbahnen platzieren. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Trägerraketen, die oft nur eine begrenzte Anzahl von Zündungen ermöglichen.
Die Entwicklung der Ariane 6 war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Ursprünglich war der Erstflug für 2020 geplant, aber technische Schwierigkeiten und Verzögerungen führten zu einer vierjährigen Verschiebung. Diese Verzögerungen führten zu einer Krise im europäischen Trägerraketensektor, da die Vorgängerrakete Ariane 5 bereits außer Dienst gestellt war und die kleinere Vega C nach einem gescheiterten Start am Boden blieb. In dieser Zeit wich die ESA auf die Falcon-9-Raketen des US-Unternehmens SpaceX aus.
Deutschland hat einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Ariane 6 geleistet. Die Oberstufe der Rakete wurde in Bremen montiert, während die Tanks und Teile des Triebwerks aus Augsburg und Ottobrunn stammen. Das Vinci-Triebwerk, das in der Ariane 6 zum Einsatz kommt, wurde im baden-württembergischen Lampoldshausen getestet. Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte Geldgeber der ESA und hat etwa 20 Prozent der Kosten von rund vier Milliarden Euro getragen.
Die Ariane 6 ist ein wichtiger Schritt für die europäische Raumfahrt, aber es gibt auch kritische Stimmen. Der Raumfahrtexperte Martin Tajmar von der TU Dresden bemängelt, dass die Rakete nicht wiederverwendbar ist und daher nicht auf dem neuesten Stand der Technik sei. Dennoch sieht die ESA die Ariane 6 als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen im Raumfahrtsektor und als wichtigen Baustein für die Zukunft der europäischen Raumfahrt.

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