MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Behandlung der bakteriellen Vaginose (BV), einer weit verbreiteten vaginalen Infektion, könnte sich grundlegend ändern. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass BV als sexuell übertragbare Infektion (STI) betrachtet werden sollte, was erhebliche Auswirkungen auf die Therapieansätze hat.

Die bakterielle Vaginose (BV) betrifft weltweit etwa jede dritte Frau und stellt eine erhebliche Herausforderung in der medizinischen Behandlung dar. Traditionell wurde BV nicht als sexuell übertragbare Infektion (STI) angesehen, was sich jedoch durch neue Forschungsergebnisse ändern könnte. Diese Erkenntnisse könnten einen Paradigmenwechsel in der Behandlung von BV einleiten, indem sie die Rolle der männlichen Partner in den Fokus rücken.
In einer kürzlich durchgeführten Studie an der Monash University in Australien unter der Leitung von Lenka Vodstrcil wurde untersucht, wie sich die Behandlung beider Partner auf die Rückfallrate von BV auswirkt. Die Ergebnisse waren beeindruckend: Die Rückfallrate sank um 60%, wenn beide Partner behandelt wurden. Dies deutet darauf hin, dass BV wahrscheinlich sexuell übertragen wird, da die verantwortlichen Bakterien auch bei Männern, insbesondere auf der Penishaut und in der Harnröhre, nachgewiesen werden können.
Die Studie umfasste 164 heterosexuelle, monogame Paare, bei denen die weibliche Partnerin an BV litt. Während in einer Gruppe nur die Frauen mit Antibiotika behandelt wurden, erhielten in der anderen Gruppe beide Partner eine Behandlung, wobei der männliche Partner zusätzlich ein topisches Antibiotikum auf den Penis auftrug. Die Ergebnisse zeigten, dass die Rückfallrate bei der gemeinsamen Behandlung deutlich niedriger war.
Historisch gesehen wurde BV nicht als STI klassifiziert, da frühere Studien in den 1980er und 1990er Jahren keine signifikante Reduzierung der Rückfallraten durch die Behandlung von Männern mit oralen Antibiotika zeigten. Die aktuelle Forschung legt jedoch nahe, dass eine Kombination aus oraler und topischer Behandlung der Schlüssel sein könnte. Diese Erkenntnisse haben bereits dazu geführt, dass das Melbourne Sexual Health Centre seine Behandlungsprotokolle angepasst hat, und es wird erwartet, dass andere Einrichtungen diesem Beispiel folgen.
Die Implikationen dieser Forschung sind weitreichend. Eine Neubewertung von BV als STI würde nicht nur die Behandlungsmethoden verändern, sondern auch die Verantwortung für die Übertragung und Behandlung auf beide Geschlechter verteilen. Dies könnte zu einer verbesserten Gesundheit der Frauen führen, da BV mit einem erhöhten Risiko für andere STIs und Komplikationen während der Schwangerschaft verbunden ist.
Die Ergebnisse dieser Studie könnten auch Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheitspolitik haben, indem sie die Notwendigkeit unterstreichen, Männer in die Behandlung von BV einzubeziehen. Dies könnte zu einer Reduzierung der Infektionsraten und einer Verbesserung der allgemeinen sexuellen Gesundheit führen.

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