FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Chemiekonzern Bayer hat angekündigt, seinen Standort in Frankfurt bis 2028 zu schließen. Diese Entscheidung betrifft bis zu 500 Arbeitsplätze in der Produktion und Forschung. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund eines zunehmenden Wettbewerbsdrucks aus Asien und regulatorischer Herausforderungen in Deutschland.

Die Entscheidung von Bayer, den Standort in Frankfurt zu schließen, markiert einen bedeutenden Einschnitt in der Geschichte des Unternehmens. Der Druck aus Asien, insbesondere durch Hersteller von Pflanzenschutzmittel-Generika, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Diese Anbieter haben große Überkapazitäten aufgebaut und drängen mit extrem niedrigen Preisen auf den Markt, die teilweise unter den Herstellungskosten in Europa liegen.
In Frankfurt produziert Bayer Unkrautbekämpfungsmittel und betreibt Forschung im Bereich Pflanzenschutzmittel. Die Schließung des Standorts wird nicht nur die Produktion, sondern auch die Forschungsaktivitäten betreffen. Bayer plant jedoch, die Forschung und Entwicklung künftig in Monheim am Rhein zu bündeln. Für Teile der Produktion soll ein Käufer gefunden werden, während andere Produktionsbereiche auf die Standorte in Dormagen und Knapsack verlagert werden.
Die Gewerkschaft IG BCE und der Betriebsrat haben die Ankündigung scharf kritisiert. Sie sehen in der Schließung eine Zäsur in der 162-jährigen Geschichte des Konzerns und fordern, Alternativen zur Schließung zu prüfen. Die Gewerkschaft betont, dass dies das erste Mal wäre, dass Bayer einen deutschen Standort aufgibt, was im Widerspruch zum Bekenntnis des Unternehmens zum Heimatstandort Deutschland steht.
Auch der Standort Dormagen ist von Einsparungen betroffen. Dort sollen 200 der bisher 1.200 Arbeitsplätze abgebaut werden. Bayer hat in den vergangenen Jahren unter der Leitung von Konzernchef Bill Anderson die Verwaltung gestrafft und viele Managementstellen abgebaut. Ende 2024 beschäftigte das Unternehmen knapp 93.000 Menschen weltweit, nach knapp 100.000 im Jahr zuvor.
Der Schritt von Bayer ist Teil einer umfassenderen Neuausrichtung des Unternehmens, das mit einem schwächelnden Agrargeschäft zu kämpfen hat. Insbesondere der Preisrückgang beim Unkrautvernichter Glyphosat hat die Rentabilität in diesem Bereich beeinträchtigt. Bayer versucht, durch die Konzentration auf profitablere Geschäftsbereiche und die Straffung der Unternehmensstruktur die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Die Schließung des Frankfurter Standorts und die damit verbundenen Arbeitsplatzverluste werfen Fragen zur Zukunft der deutschen Chemieindustrie auf. Der zunehmende Wettbewerbsdruck aus Asien und die strengen regulatorischen Anforderungen in Europa stellen die Branche vor große Herausforderungen. Experten warnen, dass weitere Unternehmen ähnliche Schritte in Erwägung ziehen könnten, um ihre Kostenstrukturen zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.

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