MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Chemiekonzern Bayer hat sich in einem langwierigen Rechtsstreit um den umstrittenen Unkrautvernichter Roundup an den Obersten Gerichtshof der USA gewandt. Ziel ist es, künftige Klagen abzuwehren, die behaupten, das Produkt verursache gesundheitliche Schäden.

Der Schritt von Bayer, den US Supreme Court anzurufen, ist Teil eines umfassenden Versuchs, die Flut von Klagen zu stoppen, die seit der Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 gegen das Unternehmen eingereicht wurden. Mehr als 181.000 Klagen wurden bereits in den USA eingereicht, die behaupten, dass Roundup, ein glyphosathaltiger Unkrautvernichter, krebserregend sei.
Der Fall, den Bayer zur Überprüfung vorgelegt hat, ist der Fall „Durnell“, in dem ein Geschworenengericht in Missouri zu dem Schluss kam, dass eine Krebswarnung auf dem Produkt erforderlich sei. Dies steht im Widerspruch zur Einschätzung der US-Umweltbehörde EPA, die keine Gesundheitsrisiken bei ordnungsgemäßer Anwendung sieht. Bayer hofft auf ein Grundsatzurteil, das die Rechtslage klärt und künftige Klagen verhindert.
Die rechtliche Unsicherheit resultiert aus widersprüchlichen Urteilen verschiedener Bundesberufungsgerichte. Während einige Gerichte entschieden haben, dass das Bundesrecht eine Klage wegen fehlender Warnhinweise ausschließt, haben andere Gerichte zugunsten der Kläger entschieden. Dies hat zu einer komplexen rechtlichen Situation geführt, die Bayer nun durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs klären lassen möchte.
Der Einsatz von Glyphosat ist weltweit umstritten. Während es in der Landwirtschaft weit verbreitet ist, gibt es Bedenken hinsichtlich seiner möglichen krebserregenden Wirkung. Die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO hat Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft, was die Debatte weiter anheizt.
Seit der Übernahme von Monsanto hat Bayer bereits Milliarden für Vergleiche mit Klägern ausgegeben, konnte jedoch keine dauerhafte Lösung finden, um zukünftige Klagen zu verhindern. Der Verkauf von Roundup an US-Privatkunden wurde inzwischen gestoppt, doch das Geschäft mit der Landwirtschaft bleibt für Bayer von entscheidender Bedeutung.
Die Entscheidung des US Supreme Court, den Fall anzunehmen oder nicht, wird mit Spannung erwartet. Ein positives Urteil für Bayer könnte nicht nur die rechtlichen Herausforderungen eindämmen, sondern auch den Aktienkurs des Unternehmens stabilisieren, der in den letzten Jahren stark gelitten hat.

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