MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die BayWa AG, ein bedeutender Akteur im Agrar- und Handelssektor, steht vor einer tiefgreifenden Krise. Der ehemalige CEO Klaus Lutz hat sich nun zu den Vorwürfen geäußert, die ihn als Hauptverantwortlichen für die finanzielle Schieflage des Unternehmens darstellen.
Die BayWa AG, einst ein Vorzeigeunternehmen in Bayern, sieht sich mit einer ernsthaften finanziellen Krise konfrontiert. Der ehemalige CEO Klaus Lutz, der das Unternehmen von 2008 bis 2023 leitete, hat sich in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk zu den Vorwürfen geäußert, die ihn als Hauptverantwortlichen für die aktuelle Situation darstellen. Lutz betont, dass er sich zutiefst verletzt fühle, da er nach 15 Jahren erfolgreicher Führung nun als Sündenbock herhalten müsse.
Die Krise der BayWa wurde am 12. Juli 2024 öffentlich bekannt, als das Unternehmen überraschend ein Sanierungsgutachten ankündigte. Dieses Gutachten, erstellt von Roland Berger, deckte erhebliche Mängel in der finanziellen Transparenz und im Risikomanagement auf. Besonders der Zinsanstieg seit 2022, gepaart mit einer hohen Verschuldung, wurde als zentrale Ursache der Krise identifiziert. Der ehemalige Finanzvorstand Andreas Helber räumte ein, die Zinsentwicklung unterschätzt zu haben, was die finanzielle Lage weiter verschärfte.
Frank Hiller, der seit März 2025 als CEO der BayWa fungiert, sieht ein fehlendes Risikomanagement und eine aggressive Akquisitionspolitik als Haupttreiber der Krise. Er kritisiert, dass das Unternehmen trotz hoher Verschuldung sein Kerngeschäft im Agrarbereich vernachlässigt habe. Obwohl Hiller den Namen Lutz nicht direkt nennt, wird deutlich, dass er die Verantwortung für die Krise bei der früheren Führung sieht.
Klaus Lutz hingegen argumentiert, dass die Internationalisierungsstrategie der BayWa vom Aufsichtsrat vorgegeben wurde. Er habe den Auftrag gehabt, das Unternehmen global aufzustellen, was mit der Übernahme von Turners & Growers und Cefetra weitgehend abgeschlossen war. Lutz sieht die Ursache der Krise eher in einer Vertrauenskrise, die Anfang 2024 durch personelle Querelen ausgelöst wurde. Sein Rücktritt als Aufsichtsratsvorsitzender habe diese Krise verstärkt.
Ein Insider der BayWa unterstützt Lutz und bezeichnet die Vorwürfe gegen ihn als ungerechtfertigt. Investitionen ab einer bestimmten Höhe seien immer vom gesamten Vorstand und weiteren Gremien wie dem Aufsichtsrat beschlossen worden. Der Kapitalmarktexperte Christoph Kaserer von der Technischen Universität München sieht im Fall BayWa ein klassisches Beispiel für Managementversagen, bei dem das Zinsänderungsrisiko nicht ausreichend berücksichtigt wurde.
Die BayWa plant nun, sich gesundzuschrumpfen und den Umsatz in den nächsten Jahren zu halbieren, um profitabler zu werden. Das Unternehmen ist bis Ende 2028 durchfinanziert und arbeitet daran, die Krise zu überwinden. Die Zukunft der BayWa hängt davon ab, wie effektiv die eingeleiteten Maßnahmen umgesetzt werden und ob das Vertrauen der Investoren zurückgewonnen werden kann.
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