MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ilya Lichtenstein wurde wegen des spektakulären Hacks der Kryptowährungsbörse Bitfinex zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die gestohlenen Bitcoins sind heute über 10 Milliarden Dollar wert.



Das US-Bundesbezirksgericht hat Ilya Lichtenstein, einen in Russland geborenen US-Bürger, wegen seiner Rolle im Bitfinex-Hack 2016 zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Lichtenstein hatte sich schuldig bekannt, 119.754 Bitcoins – damals 71 Millionen US-Dollar wert – gestohlen und durch Geldwäsche versucht, seine Spuren zu verwischen. Der heutige Wert dieser Bitcoins beträgt über 10 Milliarden US-Dollar.

Laut dem Urteil war der Hack akribisch geplant. Lichtenstein nutzte fortschrittliche Hacking-Tools, um sich in das Netzwerk von Bitfinex einzuschleusen und die Kryptowährung in eine Wallet zu transferieren, die er kontrollierte. Anschließend setzte er auf Darknet-Plattformen, Kryptowährungs-Mixer und fiktive Identitäten, um das Geld zu waschen.

Richterin Colleen Kollar-Kotelly betonte die Schwere der Tat und hob hervor, dass solche Verbrechen nicht ohne Konsequenzen bleiben dürfen. Gleichzeitig wurde Lichtensteins Reue berücksichtigt, ebenso wie seine Mithilfe bei der Wiedererlangung von über 96 Prozent der gestohlenen Bitcoins.

Die gestohlenen Kryptowährungen hatten nicht nur einen enormen finanziellen, sondern auch einen reputativen Schaden für Bitfinex zur Folge. Zum Zeitpunkt des Diebstahls entsprachen sie 36 Prozent des Unternehmensvermögens.

Lichtenstein und seine Ehefrau Heather Morgan, die sich ebenfalls der Geldwäsche schuldig bekannt hat, lebten in New York und sorgten durch ihre schillernden Social-Media-Auftritte für großes mediales Interesse. Morgan veröffentlichte unter dem Pseudonym „Razzlekhan“ sogar Hip-Hop-Songs. Ihr Strafmaß soll nächste Woche verkündet werden.

Der Fall Bitfinex bleibt ein Mahnmal für die Risiken im Umgang mit Kryptowährungen und zeigt, wie stark Cyberkriminalität den Finanzsektor beeinträchtigen kann.

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