Brasilien kämpft mit Vogelgrippe-Ausbruch: Auswirkungen auf den globalen Hühnerhandel

SAO PAULO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der jüngste Ausbruch der Vogelgrippe in Brasilien, dem weltweit größten Hühnerexporteur, hat weitreichende Auswirkungen auf den globalen Handel. Nachdem die Krankheit auf einer kommerziellen Farm in Rio Grande do Sul entdeckt wurde, reagierten wichtige Handelspartner wie China mit einem Importverbot. Dies stellt nicht nur die brasilianische Landwirtschaft vor Herausforderungen, sondern hat auch potenzielle Konsequenzen für die weltweite Versorgung mit Geflügelprodukten.

Der Ausbruch der Vogelgrippe in Brasilien hat die globale Geflügelindustrie in Alarmbereitschaft versetzt. Als weltweit führender Exporteur von Hühnerfleisch, der etwa 35 % des globalen Handels ausmacht, sieht sich Brasilien mit erheblichen Handelssperren konfrontiert. Besonders betroffen ist die südlichste Region des Landes, Rio Grande do Sul, die für 15 % der nationalen Geflügelproduktion verantwortlich ist.

China, einer der Hauptabnehmer brasilianischen Geflügels, hat umgehend ein 60-tägiges Importverbot verhängt. Andere Länder wie Japan, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien haben ebenfalls Maßnahmen ergriffen, die jedoch auf die betroffene Region beschränkt sind. Diese Handelsbeschränkungen könnten die brasilianische Wirtschaft erheblich belasten, da der Export von Hühnerfleisch im Jahr 2024 einen Wert von 10 Milliarden US-Dollar erreichte.

Die brasilianische Regierung, vertreten durch Landwirtschaftsminister Carlos Favaro, arbeitet intensiv daran, die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen und die Handelsbeschränkungen zu lockern. Die Behörden haben bereits Maßnahmen zur Isolierung der betroffenen Gebiete und zur Keulung der infizierten Bestände ergriffen. Ziel ist es, die Handelsbeziehungen schneller als in den vorgeschriebenen 60 Tagen wiederherzustellen.

Der Ausbruch in Brasilien ist Teil eines größeren globalen Trends, bei dem die Vogelgrippe seit 2022 die Geflügelindustrie in mehreren Ländern, darunter die USA, schwer getroffen hat. In den USA führte die Krankheit zum Tod von rund 170 Millionen Vögeln und beeinträchtigte die Produktion von Fleisch und Eiern erheblich. Auch die Übertragung auf Menschen wurde in einigen Fällen dokumentiert, was die Besorgnis über eine mögliche Zunahme der Übertragbarkeit auf den Menschen verstärkt.

Die brasilianische Regierung betont, dass der Verzehr von Geflügelprodukten sicher bleibt, da die Krankheit nicht über den Konsum von Fleisch oder Eiern übertragen wird. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die langfristigen Auswirkungen auf den Handel bestehen. Experten warnen, dass eine anhaltende Ausbreitung der Vogelgrippe die globalen Lieferketten weiter unter Druck setzen könnte.

In der Zwischenzeit beobachten internationale Märkte die Entwicklungen in Brasilien genau. Die Fähigkeit des Landes, die Situation schnell unter Kontrolle zu bringen, wird entscheidend sein, um das Vertrauen der Handelspartner zurückzugewinnen und die wirtschaftlichen Auswirkungen zu minimieren. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Brasilien in der Lage ist, die Krise zu bewältigen und seine Position als führender Hühnerexporteur zu behaupten.

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