BRASILIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die brasilianische Zentralbank hat beschlossen, die Leitzinsen auf einem fast zwanzigjährigen Hoch von 15 % zu belassen. Diese Entscheidung erfolgt trotz einer positiven Inflationsdynamik im Jahresverlauf, da die Bank weiterhin die Inflationsentwicklung genau beobachtet. Finanzminister Fernando Haddad äußerte Kritik an dieser Politik und sieht Spielraum für Zinssenkungen.
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Die brasilianische Zentralbank hat kürzlich entschieden, die Leitzinsen unverändert auf einem fast zwanzigjährigen Hoch von 15 % zu belassen. Diese Entscheidung fällt in eine Phase, in der die Bank die Wirksamkeit ihrer geldpolitischen Maßnahmen zur Erreichung des Inflationsziels von 3 % überprüft. Trotz einer positiveren Inflationsdynamik im Jahresverlauf bleibt die Bank wachsam und bereit, den Zinserhöhungszyklus bei Bedarf wieder aufzunehmen.
In den Protokollen der jüngsten Sitzung wurde hervorgehoben, dass das wirtschaftliche Umfeld im Einklang mit der aktuellen Politik steht. Dennoch deutet die Zentralbank auf eine allmähliche Abschwächung des Wachstums hin. Der aggressive Straffungszyklus, der im Juli unterbrochen wurde, hatte seit September 2024 den Selic-Zins um 450 Basispunkte erhöht.
Besondere Aufmerksamkeit widmet die Zentralbank der Inflationsentwicklung im Dienstleistungssektor. Trotz der positiven Inflationsdynamik bereitet der Bank das schwierige Umfeld der Inflationsverankerung Unbehagen. Die Entscheidungsträger betonen, dass eine signifikant restriktive Geldpolitik notwendig sei, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
Brasiliens jährliche Inflationsrate lag im August bei 5,13 %, wie das Statistikamt IBGE berichtet. Finanzminister Fernando Haddad kritisierte die hohen Kreditkosten und sieht Spielraum für Zinssenkungen. Er äußerte in einem Interview, dass er keine Rechtfertigung für die aktuelle Zinspolitik sehe.
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