LOS ANGELES / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Chagas-Krankheit, die lange als Problem der Tropen galt, ist nun auch in Kalifornien und anderen südlichen Bundesstaaten der USA angekommen. Experten fordern, die Krankheit als endemisch anzuerkennen, um das Bewusstsein zu schärfen und Investitionen in die öffentliche Gesundheit zu fördern.

Die Chagas-Krankheit, verursacht durch den Parasiten Trypanosoma cruzi, ist eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung, die in den USA zunehmend an Bedeutung gewinnt. Ursprünglich als tropische Krankheit bekannt, hat sie sich in Kalifornien und 29 weiteren Bundesstaaten etabliert. Der Parasit wird durch den sogenannten Kissing Bug übertragen, von dem es in den USA etwa ein Dutzend Arten gibt, vier davon in Kalifornien. Diese Insekten sind in der Lage, den Parasiten auf Menschen zu übertragen, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen kann.
In Kalifornien leben schätzungsweise 70.000 bis 100.000 Menschen mit der Chagas-Krankheit, wobei viele von ihnen sich der Infektion nicht bewusst sind. Dies liegt daran, dass die Krankheit oft jahrelang symptomlos bleibt und erst durch schwere gesundheitliche Komplikationen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle auffällt. Die Krankheit ist nicht meldepflichtig, was die Überwachung und das Bewusstsein für die Krankheit erschwert.
Forscher und Mediziner fordern nun, die Chagas-Krankheit als endemisch in den USA anzuerkennen. Eine solche Anerkennung könnte dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und Investitionen in die öffentliche Gesundheit zu fördern. In Los Angeles County ist die Krankheit bereits meldepflichtig, was einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Überwachung darstellt. Dennoch bleibt die Dunkelziffer hoch, da viele Fälle unentdeckt bleiben.
Die Chagas-Krankheit betrifft nicht nur Menschen, sondern auch Tiere. Hunde können sich beispielsweise durch das Fressen der Kissing Bugs infizieren, was zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. Die Krankheit ist ein Beispiel dafür, wie sich tropische Krankheiten durch Globalisierung und Klimawandel in neue Regionen ausbreiten können. Es ist entscheidend, dass die Gesundheitsbehörden Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung zu kontrollieren und die Bevölkerung zu schützen.

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