Chinas Gegenzölle verstärken die Unsicherheit an der Wall Street

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Ankündigung Chinas, Gegenzölle auf US-Importe zu erheben, hat die ohnehin angespannte Lage an den New Yorker Börsen weiter verschärft. Der Dow Jones Industrial verzeichnete einen dramatischen Rückgang, was die Unsicherheit an den Märkten verstärkt.

Die Ankündigung Chinas, Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 34 Prozent zu erheben, hat die ohnehin angespannte Lage an den New Yorker Börsen weiter verschärft. Der Dow Jones Industrial fiel um 5,50 Prozent auf 38.314,86 Punkte, begleitet von überdurchschnittlichen Handelsumsätzen, die den Begriff Ausverkauf rechtfertigen. Bereits am Vortag war der Index um 4 Prozent gesunken, nachdem US-Präsident Donald Trump umfangreiche Importzölle angekündigt hatte.

Der von großen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 verlor 6,07 Prozent und fiel auf den tiefsten Stand seit Mai 2024. Im Börsenjahr 2025 steht mittlerweile ein Verlust von mehr als 17 Prozent zu Buche. Besonders betroffen waren die Aktien großer Chip-Hersteller wie NVIDIA, Applied Materials und Intel, die bis zu 13 Prozent einbüßten. Auch Apple-Aktien verloren in nur zwei Tagen mehr als 500 Milliarden US-Dollar an Börsenwert.

China plant, die Gegenzölle am 10. April in Kraft zu setzen, was laut Susannah Streter vom britischen Investmenthaus Hargreaves Lansdown einen weiteren Schock der Angst durch die Märkte jagt. Die große Sorge ist, dass dies ein Zeichen für eine scharfe Eskalation des Zollkriegs ist, die erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben wird. JPMorgan schätzt die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession mittlerweile auf 60 Prozent.

Auch die EU könnte Mitte des Monats Gegenzölle einführen, was die Unsicherheit weiter erhöht. An den US-Börsen standen vor allem Tech-Aktien unter Druck, während Investoren aus Sorge vor einer Rezession Aktien konjunkturabhängiger Branchen wie Exxon Mobil und Chevron abstießen. In diesem schwierigen Umfeld konnten sich jedoch Nike und Lululemon mit Kursgewinnen von rund 3 Prozent behaupten.

US-Präsident Trump versuchte, die Lage zu beruhigen, indem er in sozialen Medien ein “sehr produktives” Gespräch mit dem vietnamesischen Politiker To Lam erwähnte. Vietnam wolle die Zölle auf Importwaren “nahe Null” senken, was als positives Signal für die US-Bekleidungs- und Schuhhersteller gewertet werden könnte, die in Vietnam produzieren lassen.

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