MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Google hat mit der neuesten Version von Chrome einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung des Datenschutzes im Internet gemacht.
Google hat mit der Einführung von Chrome 136 eine langjährige Datenschutzlücke geschlossen, die es Websites ermöglichte, die Browser-Historie der Nutzer durch zuvor besuchte Links zu ermitteln. Diese Problematik bestand darin, dass Websites Links als ‘:visited’ stylen konnten, was bedeutete, dass sie in einer anderen Farbe als das Standardblau angezeigt wurden, wenn ein Nutzer sie zuvor angeklickt hatte. Diese Farbänderung wurde unabhängig davon angezeigt, auf welcher Website der Link ursprünglich angeklickt wurde, was es anderen Websites ermöglichte, durch kreative Skripte die Browser-Historie der Nutzer auszulesen. Diese Lücke stellte nicht nur ein theoretisches Datenschutzproblem dar, sondern führte auch zu einer Reihe realer Sicherheitsrisiken, die Tracking, Profiling und Phishing ermöglichten. Forscher hatten in der Vergangenheit mehrere Angriffsklassen demonstriert, die mit dieser Datenschutzlücke verbunden waren, darunter Timing-, Pixel-, Benutzerinteraktions- und Prozessebene-Angriffe. Mit der neuen Version von Chrome wird dieses Problem durch die Implementierung einer dreifachen Schlüsselpartitionierung der ‘besuchten’ Links endlich behoben. Anstatt Link-Besuche global zu speichern, partitioniert Chrome nun jeden besuchten Link mithilfe von drei Schlüsseln: Link-URL (Linkziel), Top-Level-Site (Adressleisten-Domain) und Frame-Ursprung (Ursprung des Frames, in dem der Link gerendert wird). Dies stellt sicher, dass ein Link nur auf derselben Seite und im selben Frame-Ursprung als ‘:visited’ angezeigt wird, auf dem der Nutzer ihn zuvor angeklickt hat, wodurch ein Leck der Browser-Historie über Websites hinweg verhindert wird. Um die Benutzerfreundlichkeit zu erhalten, hat Google eine ‘Self-Links’-Ausnahme hinzugefügt, sodass besuchte Links einer Website weiterhin als besucht auf dieser Website markiert werden, auch wenn der Nutzer sie von einer anderen Website aus angeklickt hat. Eine Website weiß bereits, welche Seiten der Nutzer besucht hat, sodass diese Ausnahme kein unerwünschtes Historienleck einführt. Google erklärte, dass die vollständige Abschaffung des ‘:visited’-Selectors wertvolle UX-Hinweise eliminieren würde, weshalb dies von den Zielen des Vorschlags ausgeschlossen wurde. Eine andere abgelehnte Lösung war die Verwendung eines berechtigungsbasierten Modells, da dies leicht umgangen oder sogar von manipulativen Websites missbraucht werden könnte. Die neue ‘:visited’-Isolation wurde als experimentelles Feature in Chrome Version 132 eingeführt und soll in Chrome 136 standardmäßig aktiviert werden. Von Chrome 132 bis 135 können Nutzer das Feature aktivieren, indem sie chrome://flags/#partition-visited-link-database-with-self-links in die Adressleiste eingeben und die Option auf ‘enabled’ setzen. Das Feature ist noch nicht stabil, sodass es möglicherweise nicht in allen Situationen wie erwartet funktioniert. In anderen großen Browsern bleibt das Risiko der ‘:visited’-Stile teilweise ungelöst. Firefox beschränkt, welche Stile auf ‘:visited’ angewendet werden, und blockiert JavaScript daran, sie zu lesen, aber es gibt keine Partitionierung, um sie von ausgeklügelten Angriffsvektoren zu isolieren. Safari wendet ebenfalls Einschränkungen an und nutzt aggressive Datenschutzmaßnahmen wie Intelligent Tracking Prevention, um die Lecks teilweise zu mindern, aber es gibt keine Partitionierung, um alle Angriffe zu blockieren.
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