LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von KI-Trainingsdaten, die aus dem Internet gesammelt werden, wirft erhebliche Datenschutzbedenken auf. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Millionen von Bildern mit persönlichen Informationen in einem der größten offenen KI-Trainingsdatensätze enthalten sind.

Die jüngste Untersuchung eines großen KI-Trainingsdatensatzes hat erhebliche Datenschutzrisiken aufgedeckt. Millionen von Bildern, die persönliche Informationen wie Reisepässe, Kreditkarten und Geburtsurkunden enthalten, sind wahrscheinlich in einem der größten Open-Source-KI-Trainingssets enthalten. Diese Entdeckung wirft Fragen zur Sicherheit und zum Schutz personenbezogener Daten auf, die im Internet verfügbar sind.
Der Datensatz, bekannt als DataComp CommonPool, wurde aus Webdaten zusammengestellt, die zwischen 2014 und 2022 gesammelt wurden. Trotz der Bemühungen, die Privatsphäre zu schützen, indem Gesichter automatisch erkannt und unkenntlich gemacht werden, fanden Forscher über 800 Gesichter, die der Algorithmus übersehen hatte. Diese Lücken in der Datensicherheit verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich die Branche bei der Verarbeitung großer Datenmengen gegenübersieht.
Die Forscher schätzen, dass der Datensatz Hunderte Millionen von Bildern mit personenbezogenen Informationen enthält. Diese Informationen könnten in verschiedenen KI-Modellen verwendet werden, die auf diesen Daten basieren, was die Risiken für die Privatsphäre der betroffenen Personen erhöht. Die Tatsache, dass der Datensatz über zwei Millionen Mal heruntergeladen wurde, deutet darauf hin, dass viele Modelle auf diesen Daten trainiert wurden.
Ein weiteres Problem ist, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen oft nicht ausreichen, um den Schutz personenbezogener Daten in solchen Datensätzen zu gewährleisten. Während es in Europa die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gibt, fehlt in den USA ein einheitliches Bundesgesetz zum Datenschutz, was zu unterschiedlichen Schutzstandards führt.
Die Forscher fordern die KI-Community auf, die Praxis des wahllosen Web-Scrapings zu überdenken und die möglichen Verstöße gegen bestehende Datenschutzgesetze zu berücksichtigen. Sie hoffen, dass ihre Forschung ein Umdenken in der Branche anstoßen wird, um den Schutz der Privatsphäre zu verbessern.
Die Studie zeigt auch, dass viele der gesammelten Daten aus der Zeit vor 2020 stammen, als KI-Modelle wie ChatGPT noch nicht existierten. Dies bedeutet, dass die betroffenen Personen möglicherweise nicht in die Nutzung ihrer Daten für solche Zwecke eingewilligt haben. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Einwilligung und den Datenschutz in der digitalen Welt neu zu definieren.
Insgesamt verdeutlicht die Untersuchung die Herausforderungen, die mit der Nutzung großer, webbasierter Datensätze für KI-Trainingszwecke verbunden sind. Die Branche muss Wege finden, um den Schutz personenbezogener Daten zu gewährleisten und gleichzeitig die Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle zu unterstützen.

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