PEKING / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt sich rasant weiter und sorgt für Überraschungen auf dem globalen Markt. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die chinesische KI-Firma DeepSeek, die kürzlich die Spitzenposition im App Store erobert hat und damit den US-amerikanischen KI-Chatbot ChatGPT überholt.
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Die mobile App von DeepSeek, einem chinesischen KI-Labor, hat am Wochenende weltweit die Nummer-1-Position in den App-Stores erreicht und damit den in den USA ansässigen KI-Chatbot ChatGPT überholt. Auf iOS ist DeepSeek derzeit die Nummer 1 der kostenlosen Apps im US-App Store und in 51 weiteren Ländern, wie die mobile App-Analysefirma Appfigures berichtet.
Der rasante Aufstieg von DeepSeek in den Top-Charts der App-Stores folgt auf seine meteoritische Popularität in dieser Woche, die durch die Veröffentlichung einer Reihe von offenen KI-Modellen ausgelöst wurde, die mit führenden Angeboten von OpenAI und Google konkurrieren. Im Vergleich zu anderen fortschrittlichen KI-Modellen behauptet DeepSeek, dass seine Modelle nur zu einem Bruchteil der Kosten mit deutlich schlechteren KI-Chips trainiert wurden. Dies stellt neue Effizienzgewinne für das Training von KI-Modellen dar, was den Aktienkurs von NVIDIA am Montag um bis zu 17 % einbrechen ließ und die gesamte Tech-Branche in Alarmbereitschaft versetzt hat.
Am Freitag hatte die mobile App von DeepSeek nur eine Million Downloads im App Store und bei Google Play. Diese Zahl hat sich bis Montagmorgen auf 2,6 Millionen Downloads der mobilen App von DeepSeek auf beiden Plattformen verdoppelt.
Die App befindet sich derzeit in der Top-10-Liste der kostenlosen Apps in 111 Ländern im App Store und in 18 Ländern bei Google Play, so Appfigures.
Darüber hinaus stammen mehr als 80 % der gesamten mobilen App-Downloads von DeepSeek aus den letzten sieben Tagen, wie die Analysefirma Sensor Tower berichtet. In diesem Zeitraum verzeichnete DeepSeek fast 300 % mehr App-Downloads als Perplexity, eine weitere führende Verbraucher-KI-App.
DeepSeek erreichte seinen ersten Platz im US-App Store am Sonntag, den 26. Januar, nachdem es nur wenige Tage zuvor noch auf Platz 31 lag. Gleichzeitig ist DeepSeek die Nummer 14 der kostenlosen Apps insgesamt bei Google Play und kletterte schnell von Platz 133 am 24. Januar.
Infolgedessen stieg die Zahl der täglich aktiven Nutzer sowohl weltweit als auch in den USA um über 110 % vom 24. bis 25. Januar im Vergleich zum gleichen Zeitraum der Vorwoche.
Obwohl China heute der größte mobile App-Markt für DeepSeek ist, macht es nur 23 % der gesamten Downloads aus, so Sensor Tower. Die zweit- und drittgrößten Märkte der App sind die Vereinigten Staaten, die 15 % der gesamten Downloads ausmachen, und Ägypten, das 6 % der gesamten Downloads ausmacht.
Die Beliebtheit der mobilen App von DeepSeek wirft Fragen über den Schutzgraben beliebter Verbraucher-KI-Apps wie ChatGPT, Gemini und Perplexity auf. Während Hunderte Millionen Menschen ChatGPT und Gemini jeden Monat nutzen, beweist DeepSeek, dass der Verbraucher-KI-Bereich immer noch volatil ist und neue Konkurrenten nicht abgeschrieben werden sollten.
Es ist jedoch zu beachten, dass das Erreichen der Nummer-1-Position im App Store nicht nur durch App-Downloads allein berechnet wird.
Der Algorithmus von Apple, obwohl geheim, ist eine Kombination aus zahlreichen Faktoren, einschließlich der Geschwindigkeit der Installationen und mehr. Das ermöglicht es Apps, die schnell Installationen gewinnen, an die Spitze der Charts zu schießen und andere zu überholen, die möglicherweise eine größere Gesamtzahl von Nutzern oder Installationen haben. Es wird aufschlussreicher sein zu sehen, wie lange DeepSeek seine Spitzenposition über die Zeit hält.
Die Tech-Branche versucht immer noch, die Techniken zu verstehen, die DeepSeek zur Schulung seiner KI-Modelle verwendet hat, und was dies für den breiteren KI-Bereich bedeutet. Angesichts des R1-Modells von DeepSeek könnten führende KI-Modellanbieter unter Druck stehen, bessere Modelle zu veröffentlichen, um ihre Dominanz zu beweisen oder den hohen Preis zu rechtfertigen, den sie für Rechenleistung zahlen. Berichten zufolge hat Meta mehrere „Kriegsräume“ eingerichtet, um die Trainingsmethoden von DeepSeek zu analysieren.
Der Aufstieg von DeepSeek in der Popularität wurde möglicherweise durch „groß angelegte bösartige“ Angriffe behindert, berichtete das Unternehmen am Montag, was es zwang, Kunden außerhalb Chinas daran zu hindern, sich für die App zu registrieren.
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