OHIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die First Brands Group, ein bedeutender Autozulieferer, steht im Fokus einer umfassenden Prüfung durch Deloitte. Hintergrund sind Bedenken der Investoren über die Transparenz der Finanzpraktiken des Unternehmens, insbesondere im Hinblick auf Off-Balance-Sheet-Finanzierungen.

Die First Brands Group (FBG), ein führender Autozulieferer aus Ohio, hat Deloitte mit einer umfassenden Überprüfung ihrer Finanzpraktiken beauftragt. Diese Entscheidung folgt auf wachsende Bedenken von Investoren über die Transparenz der Bilanz des Unternehmens. Insbesondere die Nutzung von Factoring und Supply-Chain-Finance, die als Off-Balance-Sheet-Finanzierungen gelten, hat Zweifel an der tatsächlichen Verschuldung von FBG aufgeworfen.
FBG, bekannt für den Verkauf von Autoteilen wie Scheibenwischern und Kraftstoffpumpen, sah sich im Juni gezwungen, eine geplante Kreditaufnahme in Höhe von 6 Milliarden US-Dollar zu verschieben. Banken und Private-Credit-Investoren blockierten das Vorhaben aufgrund unzureichender Offenlegung kritischer Finanzinformationen. Die Ratingagenturen S&P, Moody’s und Fitch stufen FBG seit Jahren im Non-Investment-Grade-Bereich ein, was die Herausforderungen des Unternehmens unterstreicht.
Fitch hat darauf hingewiesen, dass Off-Balance-Sheet-Verbindlichkeiten aus Factoring- und Supply-Chain-Programmen in die eigene Schuldenberechnung einfließen. S&P berichtete zuletzt von einer deutlich ausgeweiteten Nutzung dieser Programme. Marktteilnehmer schätzen, dass die damit verbundenen Kreditlinien im Milliardenbereich liegen, was die finanzielle Komplexität von FBG verdeutlicht.
Zu den Investoren, die in FBG-Forderungen engagiert sind, gehören prominente Namen wie UBS O’Connor, Jefferies und die Londoner Private-Credit-Plattform Pemberton. Auch Katsumi Global, ein US-Investor im Besitz von Mitsui & Co. und Norinchukin Bank, ist involviert. Jefferies’ Investmentbanking hatte zudem die gescheiterte 6-Milliarden-Dollar-Transaktion begleitet, was die Bedeutung der aktuellen Prüfung durch Deloitte unterstreicht.
FBG ist in den letzten Jahren durch eine aggressive, fremdfinanzierte Akquisitionsstrategie gewachsen. Der Eigentümer Patrick James, ein in Malaysia geborener Unternehmer, ist jedoch intransparent geblieben. Frühere Klagen wegen angeblicher Bilanzmanipulation und betrügerischer Strukturen wurden zwar beigelegt, hinterließen aber bleibende Bedenken bei den Investoren.
Moody’s warnte im Juli, dass die Verzögerung des Refinanzierungsdeals angesichts von knapp 5 Milliarden US-Dollar vorrangiger Verbindlichkeiten, die 2027 fällig werden, als kreditnegativ zu bewerten sei. Zum Stichtag März verfügte FBG über 972 Millionen US-Dollar an freier Liquidität. Das Unternehmen signalisiert, die Kreditaufnahme nach Abschluss der Deloitte-Prüfung neu aufzulegen, was die Bedeutung der aktuellen Untersuchung für die zukünftige Finanzstrategie von FBG hervorhebt.

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