NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – In den USA hat die Mitgliedschaft in einer Sorority für viele junge Frauen eine besondere Bedeutung. Doch der Weg dorthin ist oft mit hohen Kosten und einem intensiven Vorbereitungsprozess verbunden. Eine neue Branche von Beratern hat sich darauf spezialisiert, junge Frauen auf diesen Weg vorzubereiten.

In den Vereinigten Staaten ist die Mitgliedschaft in einer Sorority für viele Studentinnen ein wichtiger Schritt, um soziale Netzwerke zu knüpfen und lebenslange Freundschaften zu schließen. Doch der Weg in diese exklusiven Gemeinschaften ist oft mit hohen Kosten verbunden. Eine neue Branche von Beratern hat sich darauf spezialisiert, junge Frauen auf den sogenannten ‘Rush’ vorzubereiten, den Auswahlprozess der Sororities.

Gracy, eine 21-jährige Studentin aus der Nähe von New York City, wusste schon immer, dass sie einer Sorority beitreten wollte. Ihre Mutter war ebenfalls Mitglied einer solchen Gemeinschaft, und viele ihrer engsten Freundinnen sind ihre ehemaligen Sorority-Schwestern. Während der Pandemie im Jahr 2020, als viele Schulen im Nordosten der USA auf Online-Unterricht umstellten, schien das Leben an den Universitäten im Süden normal weiterzugehen. Gracy fühlte sich von der Gemeinschaft der Frauen in den Sororities Kappa Kappa Gamma, Kappa Delta und Pi Beta Phi angezogen, die sie auf sozialen Medien beobachtete.

Um ihre Chancen zu verbessern, entschied sich Gracy, die Dienste von Trisha Addicks in Anspruch zu nehmen, der ersten offiziellen ‘Rush Coach’ in diesem Bereich. Addicks begann in den 1990er Jahren, Freundinnen Ratschläge zu geben, und gründete 2017 ihr offizielles Beratungsunternehmen. Heute ist sie eine Social-Media-Influencerin, Buchautorin und Vollzeit-Coach mit einem Team von 19 Mentoren, die sie mit ihren Klienten zusammenbringt.

Der Beratungsprozess ist umfassend und beginnt oft schon in der High School. Addicks hilft ihren Klienten, die richtigen Fotos, Lebensläufe und Videos für die Bewerbung bei den Sororities zu erstellen. Sie gibt auch Ratschläge zur Kleidung und zum Verhalten während der Rush Week, einer neuntägigen Veranstaltung, bei der die Bewerberinnen in verschiedenen Runden gegeneinander antreten.

Die Kosten für diese Beratung sind hoch. Gracy und ihre Mutter gaben mehr als tausend Dollar allein für neue Kleider aus. Hinzu kommen die Gebühren für die Mitgliedschaft in einer Sorority, die sich auf mehrere tausend Dollar pro Semester belaufen können. Trotz dieser hohen Kosten glauben Gracy und ihre Mutter, dass sich die Investition lohnt. Mit der Hilfe von Addicks konnte sich Gracy ihre Sorority aussuchen, anstatt darauf zu warten, ausgewählt zu werden.

Die Nachfrage nach diesen Beratungsdiensten wächst, und immer mehr junge Frauen aus dem Nordosten der USA ziehen in den Süden, um an den dortigen Universitäten Mitglied einer Sorority zu werden. Doch der hohe Preis der Freundschaft wirft auch Fragen auf: Ist es wirklich notwendig, so viel Geld auszugeben, um Teil einer Gemeinschaft zu werden? Und welche Auswirkungen hat dieser Trend auf die soziale Dynamik an den Universitäten?

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Der hohe Preis der Freundschaft: Sorority-Beratung in den USA
Der hohe Preis der Freundschaft: Sorority-Beratung in den USA (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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